In Südkurdistan sind mindestens 31 Angehörige der türkischen Besatzungstruppen bei Aktionen der Guerillaorganisationen HPG (Volksverteidigungskräfte) und YJA Star (Verbände freier Frauen) getötet worden. Die meisten Militärs kamen bei einem koordinierten Angriff mobiler Guerillateams an der Westfront des Zap ums Leben. Das teilt die Pressestelle der HPG in einer Übersicht zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Region mit und erklärt:
„Die türkische Invasionsarmee hat in den vergangenen drei Jahren intensive Angriffe verübt, um das Ziel ihrer Besatzungsoperation im Zap zu erreichen. Trotz permanenter Bombardierungen der Medya-Verteidigungsgebiete vom Boden und aus der Luft unter dem Einsatz all ihr zur Verfügung stehender Kriegstechnik, unter Verwendung verbotener Sprengstoffe, chemischer Kampfmittel und taktischer Bomben, und unter Begehung von Kriegsverbrechen, hat die türkische Besatzungsarmee ihr Ziel verfehlt. Die Freiheitskräfte Kurdistans brachten einen selbstlosen Widerstand mit dem Geist der apoistischen Opferbereitschaft hervor und widmeten sich erfolgreich dem Kampfstil und der Taktik der Guerilla der demokratischen Moderne. Sie bewiesen durch ihre professionelle Tunnel- und Bewegungskriegsführung mit mobilen Einheiten, dass sie jegliche Arten von Angriffen vereiteln und gleichzeitig schwere Schläge ausüben können.
Gerade im Zap, wo die türkische Besatzungsarmee feststeckt, wurden etliche Angriffsversuche mit wirksamen Maßnahmen beantwortet und abgewehrt. In einem letzten vergeblichen Versuch setzten die Eindringlinge am Donnerstagabend (12. Oktober) Spezialeinheiten ein, um zu den Kriegstunneln im Widerstandsgebiet Girê Cûdî vorzudringen. Von drei Seiten arbeiteten sich die Besatzer vor, doch es blieb bei einem Versuch, der wirksam beantwortet wurde: 29 Angreifer wurden bestraft und weitere vier verletzt. Die türkische Armee, die eine schwere Niederlage erlitt, verheimlichte wie üblich ihre Verluste und räumte lediglich den Tod eines ranghohen Militärs ein.“
Zu den Einzelheiten der Aktion erklären die HPG, dass die an dem versuchten Angriff auf die Tunnelanlage im Widerstandsgebiet Girê Cûdî beteiligten Soldaten von mehreren Flügeln aus attackiert wurden. Zunächst waren bewegliche Einheiten mit leichten Handfeuerwaffen und Sniper-Teams im Einsatz, die die Invasionstruppen unter Feuer nahmen. Dabei wurden elf Soldaten getötet und vier weitere verletzt. Anschließend nahm die Guerilla die beiden anderen Fronten des Vormarschversuchs, die insgesamt aus 16 Besatzern bestanden, ins Visier. Bei dem Sturmangriff wurden neben traditionellen Guerillagewehren auch Handgranaten eingesetzt, keiner der Soldaten überlebte. Im weiteren Verlauf sich im Gelände zusammenziehende weitere Militärs wurden nochmals von den Sniper-Einheiten erfasst. Hierbei wurden zwei Besatzer tödlich getroffen. Die türkische Armee reagierte auf die schweren Verluste nach HPG-Angaben mit massiven Bombardierungen des Kampfgebiets durch Hubschrauber, bevor sie ihre Angehörigen aus Girê Cûdî evakuierte.
YJA-Star-Aktion in Xakurke
In der Xakurke-Region führten Kämpferinnen der YJA Star eine Guerillasabotage durch. Die Aktion fand bereits am vergangenen Montag statt und richtete sich gegen Militärs, die sich zwischen den Gebieten Girê Şehîd Axîn und Girê Şehîd Şahan bewegten. Zwei Soldaten wurden getötet.
Angriffe der türkischen Armee
Zu den Angriffen der türkischen Armee auf die Guerillagebiete in Südkurdistan teilen die HPG mit, dass der Girê Çarçel in Metîna am Mittwoch und Donnerstag je zwei Mal mit verbotenen Sprengstoffen und mit Drohnen bombardiert wurde, die ebenfalls mit geächteten Explosivstoffen beladen waren. Selbige Angriffe verübte die türkische Armee gestern auch sechs Mal in Girê Cûdî und Girê Amêdî. Ebenfalls am Vortag erfassten die HPG zudem vier Luftangriffe von Kampfflugzeugen auf sowie etliche Hubschrauberattacken auf die Westfront des Zap und Xakurke. Teile von Metîna wurden ebenso unter Beschuss gesetzt. In allen bombardierten Gebieten schlugen zudem von türkischen Bodentruppen abgefeuerte Panzer- und Artilleriegranaten ein.