Die Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) haben sich zum Widerstand gegen die vergangene Woche im südkurdischen Guerillagebiet Heftanîn ausgeweitete Besatzungsoperation der türkischen Armee geäußert. Demnach sind am Sonntag bei mehreren Widerstandsaktionen 34 Soldaten getötet worden, zwei Cobra-Hubschrauber wurden getroffen und zum Rückzug gezwungen.
Zu den Einzelheiten teilt die Pressestelle mit, dass das Gebiet Xantur zwischen 22 Uhr am 20. Juni und zwei Uhr morgens am Folgetag von Kampfflugzeugen und Kampfhubschraubern bombardiert worden ist. Die HPG beschossen die Hubschrauber und zwangen sie zum Rückzug, ein Hubschrauber vom Typ Cobra wurde getroffen. Gegen Transporthubschrauber, die Soldaten in dem Gebiet absetzen wollten, wurden drei Sabotageaktionen durchgeführt. Dabei kam nach HPG-Angaben eine unbekannte Anzahl Soldaten ums Leben.
Um 9.30 Uhr fand eine Sabotageaktion gegen eine türkische Militäreinheit in Xantur statt, dabei wurden fünf Soldaten getötet. Bei einer weiteren Sabotageaktion um 11 Uhr wurden drei Soldaten getötet.
Um 12.30 Uhr wurde eine türkische Einheit auf dem Tepê Dûpişkê von drei Seiten aus angegriffen, sechs Soldaten kamen ums Leben. Um 13.10 Uhr wurde eine Militäreinheit angegriffen, die auf dem Girê Sîpan lagerte. Zur Anzahl der Toten und Verletzten liegen keine Angaben vor.
Um 14 Uhr führten die HPG eine Aktion gegen eine Operationseinheit auf dem Girê Qesrokê durch: „Unsere Kräfte sickerten bis in die Zone ein, in der der Feind lagert, und setzten die feindlichen Soldaten aus dem Nahabstand unter effektiven Beschuss. Als Ergebnis der Aktion wurden sechs feindliche Soldaten bestraft. Während dieser Aktion hat unser Weggefährte Memyan heldenhaft bis zur letzten Kugel gegen die feindliche Einheit gekämpft und ist gefallen. Nach der Aktion wurde ein Helikopter vom Typ Cobra, der das Gebiet bombardieren wollte, von unseren Kräften angegriffen und getroffen“, so die HPG-Erklärung.
Um 14.30 Uhr und 16.30 Uhr wurden Soldaten angegriffen, die auf dem Girê Şehîd Bêrîvan Stellung beziehen wollten. Drei Soldaten wurden getötet.
Um 15 Uhr fand eine weitere Aktion in Xantur statt. HPG-Kräfte drangen in eine Einheit der türkischen Armee ein und „bestraften“ elf Soldaten. Die Toten und Verletzten wurden mit Militärhubschraubern abtransportiert.
Guerillaaktionen in Besta, Xakurke und Çelê
Wie die HPG weiter mitteilen, haben auch in anderen Guerillagebieten Aktionen stattgefunden. So wurde am 21. Juni auf dem Lêlikan-Gipfel im südkurdischen Xakurke Militärstellungen angegriffen, drei Soldaten wurden getötet.
Bereits am 17. Juni griff die Guerilla Soldaten in der Umgebung des Militärpostens Osyan in Besta (Provinz Şirnex/Şırnak) an. Dabei kamen zwei Militärs ums Leben, einer davon Offizier.
Im nordkurdischen Çelê (Çukurca, Provinz Colemêrg/Hakkari) wurden am 21. Juni um 10.40 Uhr und um 17.40 Uhr feindliche Stellungen auf dem Tepê Sor angegriffen. Die Anzahl der getöteten oder verletzten Soldaten war laut HPG nicht feststellbar.
Luftangriff auf Metîna
Am 21. Juni wurden Golka und der Hakkari-Gipfel im südkurdischen Guerillagebiet Metîna von türkischen Kampfflugzeugen bombardiert. Zu Verlusten der HPG kam es bei dem Luftangriff nicht.