Guerillawiderstand gegen Besatzer dauert an

Der Guerillawiderstand gegen die türkische Besatzung Südkurdistans dauert unvermindert an. In Heftanîn und Zap sind acht Soldaten getötet worden, zudem wurden Vormarschversuche gestoppt. Nach HPG-Angaben setzte das Militär geächtete Waffen ein.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, sind in Südkurdistan mindestens acht Angehörige der türkischen Besatzungstruppen von der Guerilla getötet worden. Zudem wurde Kriegsmaterial vernichtet. Das geht aus einer Bilanz hervor, die am Dienstag in Behdînan herausgegeben wurde. Stattgefunden haben die Aktionen anlässlich dreißig Jahren autonomer Frauenguerilla der PKK und in Gedenken an Gülnaz Karataş, heißt es weiter. Die Guerillakommandantin, die den Nom de Guerre Bêrîtan trug, kam am 25. Oktober 1992 im sogenannten Südkrieg ums Leben.

Der Aktionszeitraum der jüngsten Guerillaangriffe auf türkische Militärs in Südkurdistan umfasst der HPG-Bilanz zufolge die letzten 48 Stunden. Zunächst schlugen Einheiten der Verbände freier Frauen (YJA Star) in der Heftanîn-Region zu. Die Kämpferinnen nahmen feindliche Truppen auf dem Girê Şehîd Berxwedan im Gebiet Xantûr mit schweren Waffen ins Visier. Dabei wurden vier Soldaten getötet und ihre Stellung zerstört. Vernichtet wurde auch eine Überwachungskamera, die in dem Gelände installiert worden war.

Im Zap ging die Guerilla in den letzten beiden Tagen diverse Male gegen türkische Besatzer vor. Die meisten Aktionen fanden im Widerstandsgebiet Girê Cûdî statt, das an der Westfront der Region liegt. Unter anderem wurde der Ausbau von Militärstellungen mittels Artilleriefeuer gestoppt, auf die gleiche Weise sind mehrfach Hubschrauber zum Beidrehen gezwungen worden.

Zweimal wurden Überwachungsgeräte von Scharfschützinnen der YJA Star erfasst. Die Sniper gingen auch gezielt gegen Soldaten vor; drei von ihnen wurden erschossen. Darüber hinaus wurden Vormarschversuche feindlicher Truppen mehrmals durch den Einsatz von schweren und mittelschweren Waffen vereitelt. In Girê Amêdî griffen YJA-Star-Einheiten mehrere Militärstellungen an, vier davon wurden schwer beschädigt. Ein Soldat wurde von einem Sniper der HPG verletzt, ein weiterer starb im Rahmen einer anderen Aktion, bei der mittelschwere Waffen eingesetzt wurden.

Angriffe der türkischen Armee

Die HPG informieren auch über die jüngsten Angriffe der türkischen Armee in den Guerillagebieten des südlichen Kurdistans, die teilweise mit geächteten Waffen durchgeführt wurden. In Sîda im Zap wurden Verteidigungsstellungen der HPG und YJA Star am Sonntag mit unkonventionellen Bomben attackiert. In Metîna setzte die türkische Armee in den letzten beiden Tagen zweimal mit Sprengstoff beladene Drohnen gegen Guerillastellungen in Girê Çarçel ein.

Die Verteidigungspositionen in Girê Ortê wurden im selben Zeitraum mindestens 25-mal mit „verbotenen Bomben“ angegriffen. „Nach den Einschlägen trat schwarzer Rauch aus, die verwendeten Kampfmittel verbreiteten einen Geruch, der an Waschmittel erinnert“, erklären die HPG. Unkonventionelle Bomben wurden auch im Zap verwendet. Dort wurden diese dreimal gegen Stellungen in Girê Amêdî eingesetzt. Der Girê Cûdî wurde viermal von Sprengstoff-Drohnen bombardiert.

Darüber hinaus verzeichneten die HPG Luftangriffe von Kampfhubschraubern sowie Artillerieangriffe in den Regionen Zap, Metîna, Xakurke und Barzan. Das Stûnê-Gebiet in Avaşîn wurde am 18. Oktober neunmal von Kampfflugzeugen bombardiert.