Guerillavergeltung für Zap-Gefallene in Botan

Bei Vergeltungsaktionen der kurdischen Frauenguerilla für Gefallene des Widerstands im Zap sind sieben türkische Militärs in der Botan-Region ums Leben gekommen. Neun weitere Soldaten wurden in Südkurdistan getötet.

Bei Vergeltungsaktionen der kurdischen Guerilla in der Botan-Region im Raum Şirnex sind mindestens sieben Angehörige der türkischen Armee ums Leben gekommen. Das teilt die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) in einer aktuellen Stellungnahme mit. Gewidmet wurden die Aktionen den Kämpferinnen und Kämpfern, die im Zuge des Angriffskrieges der Türkei in Südkurdistan gefallen sind.

„Die türkische Besatzungsarmee führte in der Botan-Region seit Herbst umfangreiche Operationen gegen unsere Kräfte durch. Die meisten dieser Offensiven sind geschickt vereitelt worden. Auf die zuletzt im Cûdî-Gebirge eingeleitete Operation haben unsere mobilen Guerillaeinheiten mit effektiven Aktionen geantwortet und den Besatzern schwere Schläge versetzt”, erklären die HPG. Zu den Einzelheiten der Vergeltungsangriffe in Botan, die von der Frauenguerilla YJA Star durchgeführt wurden, heißt es:

Am 29. April gingen die Kämpferinnen in einem koordinierten Angriff von zwei Seiten gegen Militärstellungen am Girê Hendek vor. Die Verluste in den Reihen der türkischen Armee werden mit drei angegeben. Die Evakuierung der Leichen durch Hubschrauber fand unter dem Schutz von Bombardierungen statt.

Später am Tag wurde in Teyrê Baz eine Militärstellung infiltriert. Zum Einsatz kamen Handgranaten und leichte Waffen, zwei Soldaten wurden getötet. Dasselbe Gebiet wurde auch am 30. April ins Visier genommen, diesmal von Scharfschützinnen der YJA Star. Auch hier lag die Zahl der tödlich getroffenen Soldaten bei zwei. Die türkische Armee reagierte mit willkürlichem Luft- und Bodenbeschuss. Noch am Abend wurde die Operation beendet.

Widerstand gegen Invasion in Südkurdistan

Der Widerstand gegen die türkische Invasion in den Regionen Zap und Avaşîn in Südkurdistan dauert unvermindert an. Die HPG weisen in ihrer Bilanz darauf hin, dass die türkische Armee aufgrund erfolglosen Versuchen, die Verteidigungsstellungen der Guerilla einzunehmen, verstärkt auf den Einsatz von chemischen Kampfstoffen zurückgreift. Dennoch scheint der Wille, gegen den Angriffskrieg zu bestehen, ungebrochen. Das wird an den Ergebnissen der Aktionen nochmals deutlich.

Aktionen in Avaşîn

In Avaşîn konzentrieren sich die Expansionsbestrebungen der türkischen Besatzungstruppen weiterhin auf das Gebiet Werxelê. Hier gingen in der Nacht zu Sonntag zunächst zwei Scharfschützen koordiniert gegen eine Gruppe Soldaten vor, die sich im Gelände bewegte. Zwei von ihnen wurden erschossen. Die türkische Armee reagierte mit Beschuss durch Haubitzen. Ein weiterer Angriff richtete sich gegen Militärstellungen, drei Unterstände wurden schwer getroffen. Darüber hinaus wurde verhindert, dass die türkische Armee neue Stellungen in der Gegend hochzieht. „Bei ihrem Rückzug setzten die Besatzer das Gebiet unter intensives Artilleriefeuer“, heißt es.

Kriegsgeschehen im Zap

Im Zap verzeichneten die HPG sowohl am Samstag als auch an diesem Montag Chemiewaffenangriffe gegen Guerillastellungen am Girê Berxwedan. Es handele sich um eine weiße Substanz mit einem bitteren Geschmack. Am Kuro Jahro nahmen die Frauen der YJA Star von zwei Seiten Soldaten ins Visier, die sich im Umland der Verteidigungspositionen am Girê Şehîd Harûn festzusetzen versuchten. Bei der Aktion wurde ein Soldat getötet, ein weiterer wurde verletzt.

Im nahegelegenen Gebiet Kevirêkun fanden am gleichen Tag gleich vier Sniper-Aktionen statt. Insgesamt wurden vier Soldaten tödlich getroffen. Zwei weitere Militärs wurden bei Aktionen am Girê Ortê im Karker-Gebiet sowie in Werxelê erschossen.

Weitere Angriffe der türkischen Armee

Aus der Übersichtsicht über türkische Luftangriffe in Südkurdistan geht hervor, dass am Sonntag insgesamt elf Bombardierungen gegen Girê Cûdî, Çemço und Saca im Zap verzeichnet worden sind. Zeitgleich sind den Angaben nach Granaten von türkischen Grenzposten auf die betroffenen Gebiete abgefeuert worden. Ein ähnliches Szenario spielte sich am Morgen auch in Werxelê ab. In Metîna wurde der Girê Hakkarî von Kampfbombern der türkischen Luftwaffe getroffen. Parallel kam es zu Bodenangriffen durch Haubitzen.