Guerillaaktionen in Nord- und Südkurdistan

Bei Guerillaaktionen in der Botan-Region sowie in Avaşîn, Zap und Xakurke sind neun türkische Soldaten ums Leben gekommen.

In der Botan-Region in Nordkurdistan sind mindestens drei türkische Soldaten bei Guerillaaktionen in den vergangenen Tagen ums Leben gekommen, ein weiterer wurde verletzt. Sechs Verluste musste die türkische Armee bei Gegenmaßnahmen der Guerilla gegen die Invasion in Südkurdistan verkraften. Das geht aus einer vom Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) am Sonntag herausgegebenen Bilanz zum Kriegsgeschehen in Kurdistan hervor.

In Botan schlugen zunächst Kämpferinnen der Frauenguerilla YJA Star zu. Am 20. April war am Cûdî in Şirnex eine Militäroperation eingeleitet worden, die sich im weiteren Verlauf bis zum Difindağ ausdehnte. Am 23. April wurden die Operationseinheiten ins Visier genommen und zweimal aus dem Nahabstand unter Beschuss gesetzt, erklären die HPG. Wie hoch die Zahl der toten oder verletzten Soldaten ausgefallen ist, konnte nicht sicher festgestellt werden. Am Abend nahm die Armee das Kampfgebiet massiv unter Artilleriefeuer, bevor die Operation beendet wurde.

Am 27. April wurde zunächst im Gebiet Helena Pîr in Şirnex ein Angehöriger einer verdeckten Einheit bei einer Sniper-Aktion gezielt erschossen. Eine ähnliche Aktion mit ebenfalls einem Toten fand später am Tag in Girê Hirmo statt. Die türkische Armee reagierte mit willkürlichen Artillerieangriffen gegen das Gebiet.

Am 28. April gingen mobile Guerillaeinheiten in Şirnex gegen türkische Truppen vor, die sich auf dem Girê Şehîd Jêhat bewegten. Bei der Aktion wurde ein Soldat getötet, ein weiterer verletzt. Beide wuden den HPG zufolge unter dem Schutz von Kampfhubschrauberangriffen evakuiert, bevor die Region mit Haubitzen bombardiert wurde.

Südkurdistan

In der südkurdischen Avaşîn-Region konzentrieren sich die Besatzungsangriffe der türkischen Armee weiterhin auf das Widerstandsgebiet Werxelê. Am 29. April wurde dort ein Maschinengewehrnest gezielt von der Guerilla ins Visier genommen und vernichtet. Zwei der darin befindlichen Soldaten wurden getötet, die beiden anderen sind verletzt. Neben einem Maschinengewehr wurde bei der Aktion auch ein Maschinengranatwerfer zerstört.

Am 30. April richtete die Guerilla ihre Waffen gegen die in der Umgebung ihrer Verteidigungsstellungen hochgezogenen Positionen türkischer Besatzungstruppen. Infolge intensiven Beschusses flüchteten die dortigen Soldaten. Zur Evakuierung aus der Luft angerückte Hubschrauber wurden durch den Einsatz schwerer Waffen zum Rückzug gezwungen. Später am Tag setzte die türkische Armee chemische Kampfstoffe und Artillerie gegen die Guerillastellungen ein.

Aktion der Luftverteidigungseinheiten

Im Zap waren am Samstag unter anderem die Luftverteidigungseinheiten „Şehîd Delal“ aktiv. Das Ziel der Aktion waren feindliche Positionen am Kuro Jahro, die „wirksam“ getroffen wurden. Auch mobile Guerillaeinheiten schlugen dort zu und setzten Stellungen der Besatzungstruppen mit schweren Waffen unter Beschuss. In Şikefta Birîndara wurde ein Soldat bei einer Sniper-Aktion erschossen. Am Girê Şehîd Şahîn verhinderte die Guerilla einen Vormarschversuch, in der Folge wurde das Gebiet von türkischen Grenzposten aus mit Artillerie bombardiert. In den Abendstunden eröffnete die Guerilla das Feuer auf mehrere Kampfhubschrauber, die sich von der PDK-kontrollierten Stadt Amêdî kommend auf einem Angriffsflug gegen den Kuro Jahro befanden. Die Maschinen mussten sich daraufhin zurückziehen. Die HPG weisen zudem darauf hin, dass der Kuro Jahro und das Gebiet Şehîd Berxwedan gestern insgesamt sieben Mal mit chemischen Waffen angegriffen worden sind.

Guerillasabotage in Xakurke

In Xakurke wurden bereits am 27. April drei Soldaten bei einer Guerillasabotage getötet. Der Wagen vom Typ Reo bewegte sich den Angaben nach auf der Strecke zwischen den Hügeln Girê Kevortê und Girê Masîro, als ein versteckter Sprengsatz bei der Überfahrt detonierte.

Türkische Luftangriffe

In der Bilanz tauchen auch Informationen zu Luftangriffen der türkischen Armee in Südkurdistan auf. In Xakurke wurden in den vergangenen zwei Tagen sieben Luftschläge gegen den Girê Şehîd Şerîf und das Umland des Ava Lolan verzeichnet. Im Zap bombardierten gestern sowohl Kampfhubschrauber als Bodentruppen der Grenzwachen die Gebiete Girê Cehennem, Karker, Şikefta Birîndara, Kuro Jahro, Saca und Sîda. Abends flogen Kampfjets insgesamt sieben Angriffswellen gegen Girê Bihar, Şehîd Kendal und Girê Amediyê.