Guerillataktik gegen Nato-Technik: 13 tote Besatzer in Südkurdistan

Der Guerillawiderstand gegen die türkische Invasion in Südkurdistan wird unvermindert fortgesetzt. Wie die HPG melden, sind bei jüngeren Aktionen gegen die Besatzungstruppen mindestens dreizehn Soldaten ums Leben gekommen.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) und die Verbände freier Frauen (YJA Star) setzen ihren Widerstand gegen die türkische Invasion in Südkurdistan unbeirrt fort. Trotz offensichtlicher Kriegsverbrechen der Türkei durch den Einsatz geächteter Chemiewaffen gelingt es den beiden Guerillaorganisationen immer wieder, mit effektiven Taktiken in die Offensive gegen die zweitgrößte Nato-Armee zu gehen. Das wird auch in einer Bilanz des HPG-Pressezentrums zum aktuellen Kriegsgeschehen im südlichen Teil Kurdistans ersichtlich. Wie daraus hervorgeht, sind am 26. und 27. Mai mindestens dreizehn türkische Soldaten bei mehreren Aktionen in den Regionen Zap, Avaşîn und Metîna getötet worden. Drei weitere Besatzer wurden im selben Zeitraum verletzt.

Die Guerilla geht im Kampf gegen die türkische Armee hauptsächlich in beweglichen Kleingruppen vor, da sie flexibler in der Entscheidungsfindung und Taktik im Vergleich zu normalen Armeen ist und sich schneller bewegen kann. Bei den jüngsten Aktionen wurden auch wieder Hubschrauber der türkischen Luftwaffe von diesen Kräften ins Visier genommen, darunter zwei Kampfbomber und mehrere Transportmaschinen.

Die wohl spektakulärste Aktion fand am Donnerstag in Avaşîn statt, wo sich im Umland des Gebietes Kanî Biyê bei Mervanos im Gelände bewegende Militäreinheiten beobachtet wurden. Die dortigen Kämpferinnen und Kämpfer starteten daraufhin einen kombinierten Dreifrontenangriff mittels Infiltrierung, Überfall und Sniper-Einsätzen. Das Vorgehen richtete sich gegen gedeckte Stellungen, drei davon wurden infolge von schwerem Beschuss vollständig zerstört, eine vierte ist schwer beschädigt worden. Außerdem konnte ein im Geländeabschnitt installiertes Überwachungssystem von der Guerilla vernichtet werden. Insgesamt wurden hier vier Soldaten getötet. Die türkische Armee setzte das Kampfgebiet unter massives Artilleriefeuer, bevor sie ihre Soldaten aus der Luft evakuierte.

Die HPG weisen in ihrer Bilanz darauf hin, dass die Luft- und Bodenangriffe der türkischen Armee auf Südkurdistan unvermindert andauern. Neben „hunderten Angriffen mit Haubitzen“, die durch Außenposten an der Grenze zu Zap, Metîna und Avaşîn sowie Xakurke ausgeführt wurden, verzeichneten die HPG mindestens 33 Luftschläge gegen Guerilla- und Zivilgebiete in diesen Regionen. Im gleichen Zeitraum wurden 39 Angriffe mit chemischen Kampfstoffen registriert. Im Zap kommt es seit gestern über dem Widerstandsgebiet Girê FM zu vermehrten Sichtungen von türkischen Aufklärungs- und Kampfdrohnen.