Guerillakommandant Zerdeşt Navdar in Garzan gefallen

Der Guerillakommandant Zerdeşt Navdar ist in Garzan gefallen. Im Verlauf seines langjährigen Guerillalebens kämpfte er in Nord- und Südkurdistan gegen den türkischen Staat und in Kobanê gegen den „Islamischen Staat“.

Der Guerillakommandant Zerdeşt Navdar ist am 14. Juni in der Region Garzan in Nordkurdistan gefallen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte mit: „Die türkische Besatzerarmee hat am 12. Juni eine Operation im Gebiet Şehîd Mizgîn in Garzan eingeleitet. Die Operation wurde bis zum 15. Juni fortgesetzt. Unser Weggefährte und Kommandant Zerdeşt Navdar, ein wertvoller Sohn des Volkes aus Garzan, ist am 14. Juni gefallen.“

                                

Codename: Zerdeşt Navdar
Vor- und Nachname: Samet Içyer
Geburtsort: Elcewaz
Namen von Mutter und Vater: Nazê – Bekir
Todestag und -ort: 14. Juni 2021 / Garzan

Zerdeşt Navdar ist in Elcewaz (Adilcevaz) in der Provinz Bedlîs (Bitlis) geboren. Er wuchs in einem der kurdischen Befreiungsbewegung nahestehenden Umfeld auf, Angehörige von ihm hatten sich der Guerilla angeschlossen und waren im Kampf gefallen. Während seines Studiums wurde er in der Jugendbewegung aktiv und wegen dieser Tätigkeit verhaftet. Nach einem kurzen Gefängnisaufenthalt schloss er sich 2011 in Amed der Guerilla an.

In der Praxis des Guerillakampfes in Nordkurdistan gewann er schnell große Erfahrungen und wurde zu einem fähigen Kommandanten. Als der IS 2014 mit türkischer Unterstützung Kobanê angriff, war er einer der Kämpfer, die von Garzan aus nach Rojava gingen, um die Bevölkerung zu verteidigen. In Kobanê wurde er zwei Mal verwundet, kämpfte jedoch bis zur Befreiung der Stadt weiter. Danach ging er in die Medya-Verteidigungsgebiete und absolvierte ein Ausbildungsprogramm in einer Militärakademie. Er übernahm wichtige Aufgaben im zentralen Hauptquartier und schließlich die Gebietskommandantur von Gever.

 

Die HPG beschreiben Zerdeşt Navdar als einen Weggefährten mit einer eindeutigen Wertmaßstäben, der seinem Umfeld großes Vertrauen vermittelte und eine „glänzende Zukunft“ hatte. Zuletzt kämpfte er in seiner Heimatregion Garzan. „Die Erinnerung an ihn und seine Träume werden in unserem Kampf immer weiterleben. Wir sprechen der wertvollen patriotischen Familie unseres mutigen Weggefährten, der Bevölkerung von Garzan und dem Volk Kurdistans unser Mitgefühl aus“, so die HPG.