Die Guerillakämpferin Berfîn Rêbaz ist am 11. Juni 2022 in der südkurdischen Region Metîna ums Leben gekommen. Das teilt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HGP) mit. Berfîn Rêbaz stammte aus Silêmanî, die HPG würdigen sie als „kämpferische und ehrenhafte Tochter des Volkes von Başûrê Kurdistanê, fähige Militante der PKK und mutige Kommandantin der YJA Star“ und erklären: „Solange es in Kurdistan so mutige Frauen, wahrhafte Patriotinnen und ehrenvolle Revolutionärinnen wie Berfîn gibt, wird der Befreiungskampf des kurdischen Volkes niemals besiegt werden können und auf jeden Fall den Sieg erringen.“
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Codename: Berfîn Rêbaz
Vor- und Nachname: Sara Ahmed
Geburtsort: Silêmanî
Namen von Mutter und Vater: Xeraman – Ahmed
Todestag und -ort: 11. Juni 2022 / Metîna |
Berfîn Rêbaz ist in Silêmanî geboren, ihre Familie war patriotisch. Sie selbst verfügte über ein fundiertes historisches Bewusstsein und gab sich nicht mit einem gewöhnlichen Leben zufrieden. Sie hinterfragte ihr Umfeld und lehnte die reaktionären Seiten der Gesellschaft ab. Auf der Suche nach Alternativen lernte sie die PKK und die Ideen von Abdullah Öcalan kennen, wodurch ihr Leben einen größeren Sinn bekam, wie sie selbst erklärte. Sie setzte sich mit der Regierungspolitik in Südkurdistan auseinander und stellte fest, dass diese heuchlerisch ist und den Wunsch der Bevölkerung nach Freiheit, Demokratie und Unabhängigkeit nicht erfüllt. Gleichzeitig verfolgte sie den Kampf der PKK und war tief berührt von den Gefallenen.
2015 schloss sich Berfîn Rêbaz der Guerilla an. Beeindruckt von dem kollektiven Leben in den Bergen widmete sie sich mit vollem Elan ihren Weggefährt:innen und ihrer Ausbildung. Sie beschäftigte sich mit der Geschichte der kurdischen Bewegung und der Frauenbefreiungsideologie und war davon überzeugt, durch die intensive Auseinandersetzung mit den Vorstellungen Abdullah Öcalans zu einer freien Frau zu werden.
Zur Zeit der Neustrukturierung der Guerilla absolvierte Berfîn Rêbaz militärische Fortbildungen. Ihre erlernten Fähigkeiten wollte sie sofort in die Praxis umsetzen, zwischen 2016 und 2018 kämpfte sie im Zap. Danach ging sie nach Gare und verbrachte eine Weile an der Frauenmilitärakademie Şehîd Bêrîtan. Später wurde sie Kommandantin einer Einheit in Metîna. Dort kämpfte sie seit 2021 in der Offensive Cenga Xabûrê. Die Kollaboration der Machthaber in Südkurdistan mit dem türkischen Staat löste große Wut in ihr aus und sie reagierte darauf mit noch größerer Kampfentschlossenheit. Ihre professionellen militärischen Fähigkeiten waren in der Guerilla und in der Bevölkerung bekannt. Über ihre gefallenen Weggefährt:innen schrieb sie Lieder und Gedichte.
Seit 2022 kämpft die Guerilla als Fedai, als Opferbereite, für die Verteidigung Kurdistans gegen die türkische Besatzung. In einer der kritischsten Zeiten des Guerillakampfes stellte sich auch Berfîn Rêbaz entschlossen den Besatzern entgegen, um opferbereiten Widerstand zu leisten. In diesem Widerstand ist sie gefallen.
Die HPG sprechen den Angehörigen von Berfîn Rêbaz, der Bevölkerung von Silêmanî und dem gesamten Volk Kurdistans ihr Mitgefühl aus und erklären, dass der Kampf weiter geht: „Wir erneuern unser Versprechen, die Freiheitsrevolution zu verwirklichen und die Besatzer in Südkurdistan aufzuhalten.“