Der Guerillakämpfer Argeş Koçer ist in der Botan-Region in Nordkurdistan im Tigris ertrunken. Er wurde beim Versuch, den Fluss zu überqueren, von den Fluten mitgerissen, wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) am Dienstag mitteilte. „Hevalê Argeş war ein Militanter, der sein unverfälschtes Wesen mit der freiheitlichen Linie des Apoismus verbunden hatte. Er war ein Vorreiter unseres Volkes, der mit Selbstlosigkeit und unermüdlichem Einsatz überzeugte, und an dessen aufrichtiger Freundschaft seine Genossinnen und Genossen sich ein Beispiel nahmen. Angesichts seines Verlusts sprechen wir dem patriotischen Volk Kurdistans, insbesondere der Familie von Argeş Koçer, unser Mitgefühl aus”, erklären die HPG.
Zur Identität des Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:
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Codename: Argeş Koçer
Vor- und Nachname: Ahmet Taner
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Suriye – Nayit
Todestag und -ort: 17. Juni 2023 / Botan
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Argeş Koçer wurde als Kind einer patriotischen Nomadenfamilie in Êlih (tr. Batman) geboren. Er wuchs in einem von der Nomadenkultur und Natur Kurdistans gestalteten Umfeld auf, zum kurdischen Befreiungskampf bestand eine tiefe Verbundenheit. Die Realität der unterdrückerischen Politik des türkischen Staates war prägend.
Unter dem Eindruck der Errungenschaften der Revolution von Rojava, die 2012 ihren Anfang nahm, schloss sich Argeş Koçer 2014 in Botan der Guerilla an. Zu seinem Vorteil wirkte sich aus, dass er im Norden in die Berge gegangen war. Er nahm die Erfahrung der dortigen Kämpferinnen und Kämpfer und ihre Kenntnisse für das Leben im Gebirge für sich mit und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem erfahrenen Guerillero. Mit seiner offenen und ehrlichen Art und seinem geselligen Wesen setzte er das Erlernte umgehend in die Praxis um und führte relativ schnell seine Genossinnen und Genossen an.
Um sich im Kampf der Guerilla zu professionieren, erlernte Argeş Koçer in Gabar die Kunst der Sniper-Taktik. In den Jahren 2015 bis 2017, in denen der türkische Vernichtungskrieg in Kurdistan verschärft wurde, beteiligte er sich an diversen Aktionen. Bei einer dieser Aktion wurde er verletzt und zwecks Genesung in die Medya-Verteidigungsgebiete versetzt. Nach vollständiger Heilung seiner Verwundung besuchte er die nach dem PKK-Kader Mazlum Doğan benannte zentrale Parteischule. Hier vertiefte er sein Wissen über die Realität des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan und dessen Philosophie.
Anschließend an die Phase des erweiterten Lernens zog Argeş Koçer wieder an die Kriegsfront. Zunächst war er in Metîna im Einsatz, danach wirkte er eine Weile in den Reihen der Zivilen Verteidigungseinheiten YPS. Als der türkische Staat 2019 einen groß angelegten Besatzungsangriff auf Südkurdistan startete, ging er nach Heftanîn. Hier war er einer von mehreren Mitgliedern der HPG und YJA Star, die die „Revolutionäre Guerillaoffensive Cenga Heftanîn“ anführten. 2021 wechselte er „mit der Intention, aktiv den türkischen Staat zu bekämpfen“, wieder in den Norden. Seither war Argeş Koçer in der Botan-Region im Einsatz. „Er war ein richtungsweisender Kämpfer und mit einer unerschütterlichen und entschlossenen Teilnahme an vielen Aktionen und anderen Maßnahmen rund um Botan beteiligt. Mit seinen Bemühungen und Anstrengungen für den Sieg unserer Freiheitsrevolution nimmt Genosse Argeş seinen Platz unter den unvergesslichen Kämpfenden von Botan ein“, so die HPG.