Guerillakämpferin unter Polizeiblockade in Amed beigesetzt

Die Anfang Juni bei Gefechten in Dersim ums Leben gekommene Guerillakämpferin Newroz Alkaş ist unter Polizeiblockade in ihrer Geburtsstadt Amed beigesetzt worden. Mitgliedern des Hilfsvereins für Gefallenenfamilien wurde der Zugang zum Friedhof untersagt.

Die Guerillakämpferin Newroz Alkaş, die am 7. Juni dieses Jahres in der nordkurdischen Provinz Dersim bei Auseinandersetzungen mit der türkischen Armee ums Leben gekommen ist, wurde in ihrer Geburtsstadt Amed (türk. Diyarbakir) beigesetzt. Die Beerdigung fand begleitet von intensiven polizeilichen und militärischen Maßnahmen statt.

Der Leichnam von Alkaş, einer Angehörigen der Frauenguerilla YJA-Star (Yekîtiya Jinên Azad), war trotz aller Bemühungen ihrer Familie erst am Donnerstag von der Gerichtsmedizin in Meletî (Malatya) zur Beerdigung freigegeben worden. Ganze dreieinhalb Monate lang befanden sich ihre Eltern auf einer Odyssee durch die türkischen Behörden und wurden bei der mühseligen Suche nach den sterblichen Überresten ihrer Tochter systematisch schikaniert. Erst vergangene Nacht konnte der Leichnam nach Amed überführt werden.

Die gesamte Fahrt dorthin wurde allerdings von Repressalien der türkischen Polizei und des Militärs überschattet, die sich auch am Eingang zum Friedhof im Bezirk Bajarê Nû (Yenişehir) fortsetzten. Der Familie wurde kaum Zeit gelassen, sich von der Toten zu verabschieden. Zudem wurden nur nahe Familienangehörige zur Beerdigung zugelassen. Neben Freundinnen und Freunden von Newroz Alkaş ist auch Mitgliedern des Hilfsvereins für Familien von Gefallenen (MEBYA-DER) die Teilnahme an der Verabschiedung untersagt worden.