Guerilla im Umbruch: HPG kündigen neuen Kampfstil an

Die Volksverteidigungskräfte haben in einer aktuellen Erklärung auf die Gefahr einer heftigen Eskalation im Krieg im Mittleren Osten hingewiesen.

Das Oberkommando des Hauptquartiers der Volksverteidigungskräfte hat in einer aktuellen Erklärung auf die Gefahr einer heftigen Eskalation im Krieg im Mittleren Osten hingewiesen. „Im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen im Mittleren Osten wird deutlich, dass sich der Krieg weiter ausdehnen wird. Bisher wurden keine Perspektiven vorgelegt, die das Leid der Völker in der Region beenden und die Probleme lösen“. Gleichzeitig bekräftigen die Volksverteidigungskräfte ihre Entschlossenheit, am Widerstand festzuhalten.

Um eine Konfliktlösung auf friedlichem Wege anzustreben, gebe es nur den Lösungsweg, den der PKK-Vorsitzende Abdullah Öcalan vorgeschlagen hat. Weiter heißt es in der Erklärung: „Der globale Imperialismus, insbesondere der Kolonialismus der Türkei sowie der Hegemonialmächte, fürchtet den Lösungsvorschlag einer demokratischen Nation, die auf der Geschwisterlichkeit der Völker, der Emanzipation der Frauen, Freiheit und Demokratie basiert, und steuert seine Angriffe über den faschistischen türkischen Staat.

Erdoğan ist kein Präsident, sondern ein Milizführer

Unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung übt der türkische Staat Terror und Gewalt gegen die Völker der Region aus. Solange diese Haltung bestehen bleibt, werden alle Versuche, den Krieg zu beenden und eine Lösung zu finden, scheitern. Wir sind mit einem Präsidenten konfrontiert, der es genießt, Kurdinnen und Kurden zu massakrieren, sich damit sogar brüstet und für seine tagtägliche Propaganda nutzt, durch die öffentliche Legitimation von Angriffen und Terror die chauvinistische Ader der Türkei stärkt und Kopfjagd für seinen Stimmfang instrumentalisiert. Dies ist eindeutig kein Präsident, sondern ein Milizführer. Ohne diese faschistische Mentalität beseitigt zu haben, dessen Existenz auf dem Vergießen von Blut fußt, wird es unmöglich sein, den Krieg in Kurdistan, der Türkei und der gesamten Region zu beenden und Frieden und Geschwisterlichkeit herbeizuführen.

Erdoğan wird den Krieg ausweiten

Aus diesem Grund wird in diesem Jahr der Krieg in Kurdistan und der Region weiter eskalieren. Es zeichnet sich ab, dass unsere Bewegung und unser Volk in Rojava, Başûr (Südkurdistan) und insbesondere in Bakur (Nordkurdistan) einen harten Kampf gegen das faschistische und rassenfanatische Regime in Ankara führen wird. Gewiss werden wir mit Schwierigkeiten konfrontiert werden. Doch wie die Umstände auch sein mögen; solange wir uns der Sache mit der konstruktiven Philosophie unseres Vorsitzenden Apo nähern, werden die Erfolgsaussichten immer gegeben sein. Die Möglichkeiten und Bedingungen, in diesem Kampf zu gewinnen, sind günstiger als je zuvor. Das faschistische Gefüge ist weiterhin bemüht, seine Ziele in Rojava umzusetzen. Die Absichten eines umfassenden Angriffs in Westkurdistan bedeuten, ganz Kurdistan in eine neue Phase des Krieges und unser Volk in einen historischen Widerstand zu führen.

Neue Guerillataktik

Wir als die Volksverteidigungskräfte Kurdistans durchlaufen seit geraumer Zeit eine Umstrukturierungsphase, um eine neue, zeitgemäße und professionelle Guerilla-Taktik zu entwickeln, die allen Angriffen - einschließlich den neuesten Technologien der Kriegsführung - standhält und in allen Bereichen Ergebnisse erzielt. Solange wir uns auf diese Bemühungen konzentrieren, werden wir den Erfolg des Krieges sicherstellen. Hinsichtlich dessen sollte die Tagesordnung aller Genossinnen und Genossen im Wesentlichen darin bestehen, die neue Guerilla-Taktik im Rahmen von bildenden Aktivitäten zu verinnerlichen. Es ist unerlässlich, den Umbruch innerhalb der Guerilla von einem mentalen Standpunkt aus aufzugreifen und entsprechend anzugehen, und einen absoluten Glauben daran haben, das Ziel eines zeitgenössischen Kampfstils zu erreichen. Je erfolgreicher der neue Stil der Guerilla wird, desto siegreicher gehen wir aus diesem Krieg hervor. Davon müssen wir uns überzeugen und insbesondere in den ersten Tagen des neuen Jahres unsere Konzentration auf dieses Vorhaben verlagern. Mit unseren Erfahrungen der letzten zwei Jahre wird ein professionelles Niveau der Guerilla die Möglichkeiten bieten, taktisch überlegen in die Offensive zu gehen und Erfolge zu erzielen.

Eine Guerilla des Sieges

Um auf die in den Gefängnissen und in den Städten unter Federführung revolutionärer Persönlichkeiten initiierten Hungerstreiks angemessen zu reagieren, ist es unumgänglich, die Guerilla des Sieges hervorzubringen. Wir müssen wissen, dass dies im Einklang mit dem von uns beschriebenen Umstrukturierungsprozesses, der seinen Fokus auf ideologische, organisatorische und militärische Aspekte legt, möglich ist. Wir müssen unsere revolutionäre Pflicht als solche richtig angehen. Die Botschaft der Hungerstreiks an uns ist, die Guerilla des Sieges hervorzubringen. Aus diesem Grund werden wir die neue Linie der Guerilla beleben, um den Erwartungen unseres Vorsitzenden, unseres Volkes und all unseren Freundinnen und Freunden gerecht zu werden. Im Glauben daran wünschen wir unseren Kämpferinnen und Kämpfern mit revolutionärer Begeisterung Erfolg und grüßen euch in Liebe und Respekt“.