Freiheitsmarsch in Bismil begeistert empfangen

Der Nordflügel des „Großen Freiheitsmarsches“ ist in Bismil begeistert empfangen worden. Trotz Provokationen durch Sicherheitskräfte zogen die Beteiligten drei Stunden durch die Stadt und wurden mit Parolen und Applaus begrüßt.

Der Nordflügel des „Großen Freiheitsmarsches“ hat am Montag die nordkurdische Stadt Bismil in der Provinz Amed (tr. Diyarbakir) erreicht. Der Marsch war in Qers (Kars) aufgebrochen und wird sich heute mit dem Südflügel in Amed in einem großen Protest für die Freiheit des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan vereinen. In Bismil wurde der Marsch bereits begeistert begrüßt.

Als die Aktivist:innen eine angekündigte Kundgebung vor dem Gebäude der DEM-Partei abhalten wollten, verhinderte die Polizei den Zustrom der Bevölkerung. Die Beteiligten des Freiheitsmarsches starteten daraufhin einen dreistündigen Umzug durch die Hauptstraßen der Stadt und wurden überall mit Applaus und Parolen begrüßt. Ein von der Nachrichtenagentur Mezopotamya veröffentlichtes Video der Aktion legt die Besatzungssituation in Kurdistan offen. Während die Aktivist:innen singen und Parolen rufen und von außen von der Bevölkerung begeistert mit Parolen begrüßt werden, werden sie von einem Polizeikordon begleitet, der die Menschen offensichtlich von der Solidarisierung abhalten soll. Gleichzeitig wird über Lautsprecher immer wieder von der Polizei, wenn der Name von Abdullah Öcalan fällt, durchgesagt, „Propaganda für eine Terrororganisation“ sei sofort zu unterlassen. Obwohl dieser Vorwurf mit langjährigen Haftstrafen belegt ist, ließen sich die Teilnehmer:innen nicht einschüchtern und zogen unter revolutionären Liedern weiter durch die Stadt. Sie riefen lautstark „Es lebe der Gefängniswiderstand“ und „Nieder mit der Sklaverei, es lebe die Freiheit“.

 

Unser Marsch wird weitergehen, bis Abdullah Öcalan frei ist“

Immer wieder durchbrachen Frauen den Polizeikordon und überreichten den Aktivist:innen Blumen. Am Gebäude der DEM-Partei wurden den Teilnehmenden Rosen und Nelken zugeworfen. Dort erklärte die DBP-Vorsitzende Çiğdem Kılıçgün Uçar: „Wir versuchen der ganzen Türkei klarzumachen, warum wir hier marschieren. Wir marschieren für Frieden und Freiheit. Wir sind die Antwort auf diejenigen, die behaupten, dass Frieden und eine Lösung der kurdischen Frage nicht möglich seien. Während des Lösungsprozesses hat Herr Öcalan in allen seinen Botschaften eine demokratische Türkei vorgeschlagen. Die Sicherheitskräfte haben erneut gezeigt, wogegen wir heute protestieren. In der Türkei herrscht Isolation. Diejenigen, die sagen, dass der Nationalstaat für diese Region nicht geeignet ist, werden eingesperrt. Der Staat kennt das Gedächtnis dieses Landes am besten. Wir sagen denen, die meinen, dass sie uns aufhalten werden: Unser Marsch wird weitergehen bis Herr Öcalan, die einzige Person, die von Frieden gesprochen hat, frei ist.“

Kommt zur Aktion in Amed“

Uçar lud die Menschen zur heutigen Aktion in Amed ein: „Weder die Regierung noch ihre schmutzigen Komplizen werden diesen Marsch aufhalten. Wir werden marschieren, bis das Land demokratisiert ist. Amed ist die Widerstandshauptstadt von Kurdistan. Wir danken den Menschen in Bismil. Es ist ihr Wille, der uns weitermarschieren lässt.“