Ezidischer Friedhof geschändet
In Êlih ist ein fast Tausend Jahre alter ezidischer Friedhof geschändet worden. Die Ruhestätte der Ezidin Sara Gin, die vor 15 Jahren in Deutschland verstarb, wurde von Raubgräbern zerstört.
In Êlih ist ein fast Tausend Jahre alter ezidischer Friedhof geschändet worden. Die Ruhestätte der Ezidin Sara Gin, die vor 15 Jahren in Deutschland verstarb, wurde von Raubgräbern zerstört.
In der nordkurdischen Provinz Êlih (Batman) ist der fast tausendjährige Friedhof „Pîrê Zîrav“ geschändet worden. Die Ruhestätte der Ezidin Sara Gin, die vor 15 Jahren in Deutschland verstarb, wurde von mutmaßlichen Raubgräbern zerstört. Die Grabschänder verstreuten ihre Gebeine über den gesamten Friedhof. Weitere Gräber wurden ebenfalls geschändet.
Der Friedhof „Pîrê Zîrav“ befindet sich in dem ezidischen Dorf Cînêrya (türkisch: Yolveren), rund zehn Kilometer vom Zentrum der gleichnamigen Provinzhauptstadt. Die Schandtat ereignete sich bereits am vergangegen Samstag. Pir Cengiz Kiy, religiöser Führer der Ezidinnen und Eziden in dem Dorf, vermutet Raubgräber hinter der Zerstörung. „Die Hunde bellten wie verrückt in dieser Nacht. Wir gingen zunächst von Wildpferden aus, durch die unsere Hunde beunruhigt wurden. Als die Tiere tagsüber immer noch bellten und immer wieder zum Friedhof liefen, wurden wir misstrauisch. Daraufhin gingen wir auf den Friedhof und mussten leider feststellen, dass diese Ruhestätte geschändet wurde“.
Es sei unmöglich, den Anblick der Gräber in Worte zu fassen, erklärt Kiy weiter. „Das, was getan wurde, ist einfach unmenschlich“.
Nach Angaben von Kiy hat die Jandarma Ermittlungen aufgenommen. Auch drei Tage danach ringt er immer noch um Fassung. „Unser Dorf ist zwar ein ezidisches Dorf, trotzdem leben hier auch Muslime. Den Winter über beherbergen wir in unserem Dorf Nomaden. Während wir hier alle gemeinsam geschwisterlich zusammenleben, kommen Fremde und schänden unseren Friedhof. Wir fordern, die Täter unverzüglich zu ermitteln und sie zu betrafen“, sagte Kiy.