Drohnenangriffe bei Militäroperation in Dersim

Im Rahmen einer Militäroperation in Dersim sind mutmaßliche Guerillaziele von Kampfdrohnen bombardiert worden – gefährlich nah an Siedlungsgebieten. Die lokale Bevölkerung ist besorgt über ihre Sicherheit.

In der nordkurdischen Provinz Dersim läuft seit Ende April eine großangelegte Operation der türkischen Armee. Ziel der luftunterstützten Militäraktion ist die Lokalisierung von Stützpunkten der kurdischen Guerilla. Aktuell konzentriert sich die Operation zum wiederholten Mal seit Beginn auf die Landkreise Pilûr (tr. Ovacık) und Xozat (Hozat).

Seit Freitag werden nun mutmaßliche Guerillaziele mit Kampfdrohnen bombardiert. Die Angriffe finden gefährlich nah an Siedlungsgebieten statt. Betroffen ist die Landschaft bei den Dörfern Kakper, Zoğar, Tanzi, Dêra Sor und Çamurek. Die lokale Bevölkerung ist besorgt angesichts der Drohnenattacken und fürchtet um ihre Sicherheit. Vor wenigen Tagen sollen dieselben Gebiete bereits mit Kampfhubschraubern bombardiert worden sein.

Besonders stark von dem Beschuss betroffen ist die Umgebung der Ortschaft Kakper (Buzlutepe) in Pilûr. In den 1990er Jahren war das Dorf im Zuge der türkischen „Aufstandsbekämpfung“ entvölkert worden. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner kehrten erst 2020 wieder zurück. Nur ein Jahr später wüteten verheerende Waldbrände in Kakper und den benachbarten Dörfern, die von türkischen Soldaten gelegt worden waren. Außerdem wird die Gegend durch ein Minenprojekt bedroht. Nun befürchten die Menschen, durch die Militäroperationen erneut vertrieben zu werden.