Drei Tote bei türkischem Luftangriff in Dêrelûk

Im südkurdischen Dêrelûk sind drei Zivilisten bei einem Luftangriff der türkischen Armee ums Leben gekommen. Die Opfer wurden seit dem 7. Dezember vermisst. Heute haben Anwohner ihre Leichen geborgen.

Bei einem türkischen Luftangriff auf die Kleinstadt Dêrelûk (Deralok) in Südkurdistan sind drei Zivilisten ums Leben gekommen. Die Opfer, bei denen es sich um Muhsin Hacî, Sefer Selîm und Hesen Sadiq handelt – Angehörige des Nêrwehî-Stammes – wurden bereits seit Montag (7. Dezember) vermisst. An diesem Tag hielten sie sich nach Angaben von Angehörigen auf ihren Anbauflächen im Umland des Dorfes Zêwe auf, als die Region von der türkischen Luftwaffe bombardiert wurde. Diesen Samstag erst wurden ihre Leichen geborgen.

Seit Anfang der Woche haben Bewohnerinnen und Bewohner der Region sowie Angehörige der Todesopfer versucht, die bombardierte Region aufzusuchen, um nach den Vermissten zu suchen. Zeugen hatten kurz nach dem Luftangriff vom Montag Hilferufe vernommen. Da das Gebiet östlich der Stadt Amêdî (Amediye) seitdem nahezu ununterbrochen von Kampfflugzeugen und Aufklärungsdrohnen der türkischen Armee überflogen wird und auch mehrfach wieder angegriffen wurde, gelang es den Menschen erst jetzt, die Suche nach Hacî, Selîm und Sadiq aufzunehmen. Doch auch heute versuchten Kampfbomber, die ansässige Bevölkerung durch Luftschläge abzuschrecken.

Die Behörden der von der PDK kontrollierten Region hatten keine Suchmaßnahmen eingeleitet. Nach einer Vermisstenanzeige durch Angehörige der getöteten Männer verbreiteten PDK-nahe Medien sogar die Behauptung, Muhsin Hacî, Sefer Selîm und Hesen Sadiq seien von der PKK-Guerilla entführt worden. Dies ist eine gängige Methode bei der mit Ankara kollabierenden PDK. Nicht das erste Mal wird die Verantwortung türkischer Kriegsverbrechen der PKK beziehungsweise ihrer Guerilla übertragen.