In Kerkûk (Kirkuk) sind drei junge Kurden von der dschihadistischen Terrormiliz „Islamischer Staat“ hingerichtet worden. Bei den Opfern handelt es sich um Bewohner des Dorfes Şawgêr im nördlich der zwischen dem Irak und der südkurdischen Regionalregierung umstrittenen Stadt gelegenen Bezirk Şiwan (Shwan), die Brüder Aram und Harêz Mustafa Muhammad sowie ihren Cousin Pêşawa Abdulrahman Muhammad. Am Montag wurden sie bereits beerdigt.
Wie die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews berichtete, wurden die Leichen der Männer am vergangenen Samstag in ihrem ausgebrannten Fahrzeug in einem benachbarten Dorf entdeckt. Dort seien sie auf der Suche nach verloren gegangen Tieren ihrer Schafsherde gewesen. Die Autopsie der Leichen habe ergeben, dass die jungen Männer zuvor erschossen wurden.
IS reorganisiert sich
Durch die im vergangenen Herbst begonnene türkische Invasion im Norden von Syrien ist der IS massiv gestärkt worden. Dschihadisten, denen im Verlauf der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) die Flucht in die Wüste im syrisch-irakischen Grenzgebiet gelungen war, konnten sich weitestgehend unbehelligt reorganisieren. Seitdem kommt es in der Region immer häufiger zu Anschlägen von IS-Zellen. Im Irak sind vor allem Orte in Salahaddin, Diyala, Ninawa und Kerkûk betroffen. Das Hauptziel sind in der Regel militärische Einrichtungen der irakischen Streitkräfte und das schiitische Milizbündnis Hashd al-Shaabi, auch bekannt als Volksmobilmachungskräfte. Aber auch die Peschmerga Südkurdistans geraten wieder öfter ins Visier des IS.