Der türkische Kolonialismus ist im Krieg gegen die PKK gescheitert

Karayılan erklärt, dass der von der AKP geführte türkische Kolonialismus in allen Teilen Kurdistans gescheitert ist. 1.484 Soldaten der türkischen Armee wurden bei Zusammenstößen mit der Guerilla 2017 getötet.

Das PKK-Exekutivratsmitglied Murat Karayılan berichtet in einem Interview mit ANF über die Entwicklung des Krieges im Jahr 2017. Er erklärt, dass der von der AKP geführte türkische Kolonialismus in allen Teilen Kurdistans gescheitert sei. 1.484 türkische Soldaten seien bei Zusammenstößen zwischen der türkischen Armee und der PKK getötet worden. Der türkische Staat sei mit seinen Bemühungen, die kurdische Freiheitsbewegung zu vernichten, gescheitert.

Einige Auszüge aus dem Interview mit Karayılan:

2017 ist ein Jahr gewesen, in dem der Freiheitskampf Kurdistans sich weiterentwickelt hat. Es wurde ein großer Widerstand gegen die eskalierenden Angriffe an den Tag gelegt. In diesem Jahr scheiterte der türkische Kolonialismus, er konnte seine Ziele nicht erreichen.

Der türkische Kolonialismus in Rojava ist völlig besiegt worden

Sie haben es nicht geschafft, die Entwicklungen hier zu stoppen. Die Entwicklungen intensivierten sich sogar noch. Es sind nicht nur die kurdischen Kantone, es ist die Rojava-Revolution, sie verwandelt sich mit der Perspektive Nordsyriens zu einer gesamtsyrischen Revolution. Die Perspektive der Demokratischen Nation hat eine neue Option hervorgebracht und die Entwicklung gefördert.

Der türkische Staat hat seine Ziele auch in Südkurdistan nicht erreicht

Der türkische Staat hat seine Ziele in Başûr (Südkurdistan) nicht erreichen können. Aber es ist einiges aufgrund von Fehlern der südkurdischen Politik verloren gegangen, denn die Politik in Başûr hatte trotz aller Warnungen auf dem Referendum beharrt. Heute gibt es in der Region eine wichtige Grundlage für eine Entwicklung hin zu einer Wahrheitsfindung. Während der letzten 3–4 Tage trat eine Volksbewegung in der Soran Region auf. Diese Volksbewegung ist das Ergebnis dieser Suche. Man kann die Suche nach der Krise in Başûr erkennen, aber die hegemoniale Politik kann die Situation nicht richtig analysieren und interpretieren. Dennoch geht die Suche unseres Volkes in Başûr nach Freiheit, gerechter Verteilung und Demokratie weiter. Daraus wird sich sicherlich eine Lösung entwickeln. Für den türkischen Staat ist das Versagen offensichtlich. Es gibt keine Gewinne für ihn. Es ist klar, dass der Kolonialismus verlieren wird.

Der Freiheitskampf ließ die Angriffe des Feindes ins Leere laufen

Obwohl der von der AKP geführte türkische Kolonialismus mit all seiner Technologie Angriffe auf die Revolution des Nordens durchgeführt hat, sind diese gescheitert. Die apoistische Bewegung, die opferbereiten Militanten und die heroischen Kommandeur*innen, die Genoss*innen Delal, Berçem, Gulnaz, Azer, Soro, Saleh Serhildan und Savaş, die ihren Widerstand durch heroische Kämpfe ausgeweitet haben, haben die Bestrebungen des Feindes zunichtegemacht. Der Freiheitskampf in Nordkurdistan hat die Angriffe des Feindes ins Leere laufen lassen, seine Positionen verteidigt und die Basis für eine Periode des verschärften Kampfes gelegt.

Wenn wir in diesem Sinne auf das Jahr 2017 zurückblicken, war dieses Jahr ein Zeitraum, in dem ein großartiger Widerstand stattgefunden hat und der kurdische Freiheitskampf Fortschritte verzeichnen kann, während der Feind gescheitert ist.

Die Folter auf Imralı wurde von Erdoğan angeordnet

Der AKP-Staat propagiert weiterhin, dass sie mit ihren Praktiken in Kurdistan erfolgreich gewesen seien. Heute erleben wir in Kurdistan eine Politik der Tyrannei. Es gibt Praktiken, die an den Faschismus des Junta-Regimes vom 12. September erinnern oder sie sogar übertreffen. Es gibt das Imralı-Folter-System und die Folter, die sich auf alle Gefängnisse ausbreitet. Die psychologische Folter, welche das AKP-Regime gegen Rêber Apo [Abdullah Öcalan] anwendet, sowie das intensive Isolationssystem, sind weltweit unübertroffen. Diese Praxis ist völlig willkürlich und auf Erdoğans Befehl hin umgesetzt worden. Sie zielt darauf ab, den Vorsitzenden von den Menschen und den revolutionären Kräften zu trennen, um für sich positive Ergebnisse zu erzielen. Aber das ist ein vergeblicher Versuch. Es ist ihnen nicht möglich, auf diese Weise Ergebnisse zu erzielen. Im Gegenteil, dies bereitet den Boden dafür, dass sich ein noch größerer Opfergeist entwickelt und die Wut weiter entfacht wird. Sie behaupten zwar, dass sie wichtige Ergebnisse mit dieser unmenschlichen Folter und den illegalen Praktiken und extensiven Luftangriffen erzielt haben, aber mit diesen Methoden können sie keine Ergebnisse erzielen.

Die Bilanz des Krieges im Jahr 2017

So haben sie zum Beispiel behauptet, dass sie 4.536 Guerillas, 115 von ihnen hochrangige Kommandeure, getötet hätten.

Jetzt müssen wir die revolutionäre Wahrheit gegen diese kolonialistischen bürgerlichen Lügen verkünden. Die Öffentlichkeit zu informieren ist eine revolutionäre Pflicht. Dementsprechend kann ich über die letzten 11 Monate berichten. Die HPG hat eine offizielle Bilanz. Die Bilanz für Dezember ist nicht vollständig, da der Monat noch nicht abgeschlossen ist. Aber die Bilanz von Januar bis November ist wie folgt:

Zahl der Operationen des türkischen Staates: 112

Zahl der Luftangriffe: 191

Hubschrauberangriffe: 97

Artillerie und Panzerangriffe: 298

Zahl der Gegenoperationen der Guerilla: 657

Gesicherte Verluste des türkischen Staates in 162 Aktionen: 1.484, 24 Offiziere mit Rang

Gesicherte verwundete Soldaten: 386

Zerstörte Panzerfahrzeuge: 60

Zerstörte ungepanzerte Fahrzeuge: 20

Abgeschossene Hubschrauber: 3 (1 Kobra, 2 Sikorskys)

Zahl der in den letzten 11 Monaten gefallenen Guerillas: 578

Zahl der gefangen genommenen Guerillas: 30

Es gab in diesem Jahr nur 29 Gefechte, denn die Soldaten vermeiden Zusammenstöße. Sie führen Luftoperationen durch und vermeiden Zusammenstöße mit der Guerilla. Ich denke, das ist ein entscheidender Fakt, der die Situation erklärt. Es gibt keinen Bodenkrieg, aber einen Luftkrieg. Der Krieg hat sich verwandet und wird von der Luftwaffe geführt.

Erfolgreiche Operation gegen Agenten der Türkei

Eine unserer erfolgreichsten Operation in diesem Jahr war die Gefangennahme von zwei MIT-Angehörigen der Leitungsebene durch eine Spezialoperation unsere Kräfte. Die Geheimdienstler waren bei der Planung und Organisierung von Morden gegen die Führung unserer Bewegung. Die Operation zeigt, dass die revolutionäre Intelligenz jetzt auch ein bestimmtes Niveau erreicht hat. Mit dieser Operation wurde ein abscheulicher Plan des türkischen Staates vereitelt und zwei MIT-Agenten wurden gefangen genommen. Wichtig ist, dass dies eine revolutionäre Operation war, die großen Nutzen geschaffen hat. In Zukunft wird es dazu möglicherweise eine Presseerklärung geben, für jetzt kann ich folgendes sagen: Es war eine Operation, die positive Ergebnisse bewirkt und großen Nutzen für unsere Bewegung gebracht hat.