Yusuf Berk, genannt „Apê Ûsiv“, ist im Alter von 82 Jahren in Riha (tr. Urfa) verstorben. Der Kurde lebte in der Qireç-Siedlung und nahm bis zuletzt trotz seines fortgeschrittenen Alters und gesundheitlicher Beschwerden mit großer Begeisterung an allen Aktivitäten der kurdischen Bewegung teil. In Riha war er für seine unerschöpfliche Energie und seinen ansteckenden Enthusiasmus bekannt.
Die kurdische Befreiungsbewegung lernte Apê Ûsiv 1969 in Istanbul kennen, als er den Politiker Feridun Yazar besuchte. In einem Interview berichtete er 2022 gegenüber MA, dass er damals auch Abdullah Öcalan kennenlernte. Er sagte, die Worte von Öcalan hätten ihn so sehr beeindruckt, dass er sich in den Kampf des kurdischen Volkes verliebt habe.
Apê Ûsiv nahm auch außerhalb von Riha an vielen Aktivitäten teil. Beim Kampf um Kobanê 2014 hielt er an der Grenze in Pîrsus (Suruç) tagelang Wache. Als 2015 die Ausgangssperre in Cizîr (Cizre) verhängt wurde, macht er sich auf den Weg in die Stadt. Er war auch 2016 bei der Friedenskundgebung in Ankara, bei der sich ein Selbstmordattentäter in die Luft sprengte und 103 Menschen in den Tod riss. Apê Ûsiv überlebte unverletzt.
In dem MA-Interview sagt Apê Ûsiv: „Wir werden gewinnen. Unser Govend wird niemals aufhören, und alle sollten sich in unseren Tanz einreihen.“ Sein letzter Wunsch war, dass bei seiner Beerdigung „Bijî Kurdistan“ (Es lebe Kurdistan) gerufen wird. Beigesetzt wurde Apê Ûsiv in Hizmali im Landkreis Haliliye.
An der Beerdigung nahmen neben seinen Angehörigen auch viele seiner Kampfgefährt:innen teil. Der Ko-Vorsitzende des HDP-Verbands Riha, Ahmet Atış, sagte im Namen aller Hinterbliebenen, der Tod von Apê Ûsiv sei ein großer Verlust für alle, die ihn kannten: „Er war ein Mensch, der uns allen mit seiner Haltung Kraft gab. Wir werden ihn niemals vergessen.“
Nach der Rede skandierten die Anwesenden „Bijî Kurdistan!“. Apê Ûsivs letzter Wille wurde damit erfüllt.