Ausgangssperren in Çewlîg verlängert

Die im Rahmen von Militäroperationen verhängten Ausgangssperren über 23 Orte in der nordkurdischen Provinz Çewlîg (Bingöl) sind verlängert worden. Betroffen von der vermeintlichen Sicherheitspolitik sind Tausende Menschen.

Das türkische Gouverneursamt in der nordkurdischen Provinz Çewlîg (Bingöl) hat die im Februar in 23 Orten der Provinz verhängte Ausgangssperre verlängert. Die betroffenen Gebiete in der gleichnamigen Provinzhauptstadt sowie in sieben Kreisen der Region waren am 11. Februar zu sogenannten Sondersicherheitsgebieten erklärt worden. Die heute verkündete Ausgangssperre soll vorerst bis zum 9. Mai gelten, wobei kaum jemand mit der Verbotsaufhebung in zwei Wochen rechnet.

Betroffen von der vermeintlichen Sicherheitspolitik der türkischen Regierung sind Tausende Menschen, deren Ausübung der persönlichen Freiheit massiv verletzt wird. Insbesondere in den ländlichen Gebieten lebt die Bevölkerung von Landwirtschaft und Viehzucht. Im Rahmen der Ausgangssperren ist es den Menschen nicht möglich, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, da Verstöße  mit Ordnungsstrafen oder Festnahmen geahndet werden.

Razzien und Festnahmen in Çewlîg

In Çewlîg durchsuchte die türkische Polizei heute zudem das Gebäude des Provinzverbands der Demokratische Partei der Völker (HDP). Bei der Razzia wurden große Mengen an Dokumenten beschlagnahmt. Neben der Durchsuchung des HDP-Gebäudes stürmte die Polizei auch mehrere Wohnungen in Çewlîg und im Kreis Bongilan (Solhan). Bisher sind neun Festnahmen, darunter Fırat Bulut vom HDP-Jugendrat, bekannt. Die Wohnung des Ko-Vorsitzenden des HDP-Kreisverbandes, Zeynel Barlas, wurde ebenfalls gestürmt. Er konnte jedoch nicht festgenommen werden, da er sich nicht zu Hause befand.