Aufklärungsflüge über Mexmûr
Über dem Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan kreisen erneut Aufklärungsdrohnen unbekannter Herkunft. Seit über zwei Wochen steht das Lager unter einem Embargo.
Über dem Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan kreisen erneut Aufklärungsdrohnen unbekannter Herkunft. Seit über zwei Wochen steht das Lager unter einem Embargo.
Seit den Abendstunden kreisen wieder Aufklärungsdrohnen über dem Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan. Wie es heißt, ist bislang nicht bekannt, ob die Drohnen zur internationalen Koalition gegen den IS gehören oder türkischer Herkunft sind.
In dem unter dem offiziellen Schutz der UN stehenden Camp leben ungefähr 13.000 kurdische Flüchtlinge, seit dem tödlichen Angriff auf einen Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT in Hewlêr (Erbil) am 17. Juli steht es jedoch unter einer Dauerblockade. Die Sicherheitskräfte der Regierungspartei PDK halten die Straßen nach Mexmûr geschlossen. Dadurch kann die medizinische Versorgung nicht mehr gewährleistet werden. Zwei Schwangere haben bereits ihr Baby verloren. Fatma Kara erlitt am 19. Juli eine Fehlgeburt. Heute brachte die Camp-Bewohnerin Newroz Ahmed ihr Kind tot zur Welt, da ihr die Fahrt in ein Krankenhaus außerhalb des Camps verwehrt wurde.
Das Camp Mexmûr ist aber auch immer wieder Ziel türkischer Aggressionen. Erst am 18. Juli bombardierte die türkische Luftwaffe das Lager. Zu Toten ist es nicht gekommen, zwei Menschen wurden von Erde verschüttet und leicht verletzt, da die Detonationswelle noch mehrere hundert Meter weit reichte. Zudem entstand massiver Sachschaden in den Anbauflächen und Weingärten der Bevölkerung.