Amed: Polizei verhindert Kundgebung von Gefangenenangehörigen

Die türkische Polizei hat gewaltsam die Abgabe einer Presseerklärung vor dem D-Typ-Gefängnis in Amed verhindert. Angehörige von Gefangenen wollten sich zum Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans äußern.

In allen Gefängnissen der Türkei finden Hungerstreiks gegen die Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan statt. Angehörige der Gefangenen versuchen mit friedlichen Methoden wie Sitzstreiks oder der Verlesung von Solidaritätserklärungen vor den Gefängnissen, den Hungerstreikenden beizustehen. Sie werden überall angegriffen.

In Amed (Diyarbakir) verhinderte die Polizei heute eine Kundgebung vor dem D-Typ-Gefängnis. Zur Begründung wurde eine Verbotsverfügung des Gouverneurs genannt. Der Platz vor dem Gefängnis wurde mit Wasserwerfern und Hunderten Bereitschaftspolizisten abgeriegelt. Als die Angehörigen der hungerstreikenden Gefangenen trotzdem eine Erklärung verlesen wollten, wurden sie von der Polizei eingekesselt. Die Angehörigen protestierten mit Händeklatschen und Trillern gegen das polizeiliche Vorgehen.

Nach einer etwa halbstündigen Verhandlung mit der Polizei wurden die Aktivistinnen und Aktivisten gewaltsam zu ihren Autos zurückgedrängt. Die Mütter unter ihnen protestierten mit den Worten: „Wir sind Mütter. Ihr habt doch auch Mütter. Unsere Kinder sterben vor Hunger. Habt Ihr keine Kinder? Wo bleibt die Gerechtigkeit?“