Amed: Festnahmen bei Militärüberfall auf Dorf

Bei einem Militärüberfall auf ein Dorf in Pîran bei Amed sind am Rande einer Operation mehrere Zivilisten festgenommen worden, darunter zwei Frauen. In der Gegend finden Gefechte zwischen der Guerilla und der türkischen Armee statt.

Im Kreis Pîran (tr. Dicle) in der nordkurdischen Provinz Amed (Diyarbakir) ist es am Sonntag zu überfallartigen Razzien durch das türkische Militär gekommen. Von zunächst vier festgenommenen Personen befinden sich zwei weiterhin in Gewahrsam. Die Hintergründe sind unklar.

Die Operation in Pîran läuft bereits seit letztem Donnerstag und konzentriert sich auf ein ländliches Gebiet unweit des Dorfes Pîrêjman (Kurşunlu). Die Ortschaft wurde am Nachmittag am Rande der Operation von Soldaten gestürmt. Dabei festgenommen wurden neben dem Ehepaar Hüsnü und Ayşe Yurtsever noch zwei weitere Personen. Während Hüsnü Yurtsever und ein namentlich nicht bekannter Mann inzwischen wieder auf freiem Fuß sind, werden zwei Frauen nach wie vor vom Militär festgehalten.

In der Gegend um Pirajman finden zudem Auseinandersetzungen zwischen der kurdischen Guerilla und Operationseinheiten statt. Im Kampfgebiet ist ein Flächenbrand ausgebrochen, nachdem die Region zuvor von Kampfhubschraubern bombardiert wurde. Der Dorfbevölkerung wird der Zugang verweigert. Da auch die Behörden bislang keine Löschmaßnahmen eingeleitet haben, breiten sich die Flammen ungehindert aus.

Pîrêjman zuvor von Kampfflugzeugen bombardiert

Bei Pîrêjman war schon am Dienstag ein Brand ausgebrochen, nachdem türkische Kampfflugzeuge ein Waldgebiet in Balolan bombardiert hatten. Auch Razzien hatten stattgefunden, vier Personen wurden vorübergehend festgenommen.