Abdullah Öcalan wird am 4. April 73 Jahre alt. In Kurdistan werden aus diesem Anlass Bäume gepflanzt, zudem besuchen an diesem Tag viele Menschen Öcalans Geburtsort Amara in Riha-Xelfetî (tr. Urfa-Halfeti). Die Gefangenenhilfsorganisation MED TUHAD-FED hat sich zusammen mit der zivilgesellschaftlichen Organisation KCD (Demokratischer Gesellschaftskongress), der Bewegung Freier Frauen (TJA) und den Parteien DBP und HDP auf einer Pressekonferenz in Amed (Diyarbakir) zu den geplanten Veranstaltungen geäußert.

Zeki Baran, Ko-Vorsitzender von MED TUHAD-FED), verwies auf die Rolle von Abdullah Öcalan für eine Lösung der kurdischen Frage und sagte, dass der kurdische Vordenker seit über 23 Jahren in türkischer Haft isoliert wird. „Als 2013 zu Newroz ein Brief von Herrn Öcalan verlesen wurde, haben Millionen Menschen deutlich gemacht, dass sie hinter dieser Roadmap stehen. Der Verhandlungstisch wurde vom AKP-Vorsitzenden Erdogan umgestoßen und damit hat eine der finstersten Zeiten in der Geschichte der Türkei und Kurdistans begonnen. Die AKP/MHP-Regierung hat erneut auf Kriegs- und Putschpolitik gesetzt“, so Baran.

Dagegen habe das kurdische Volk Widerstand geleistet, betonte Baran: „In diesem Jahr haben die größten Newroz-Feiern seit 2013 stattgefunden. Newroz 2022 war ein Freiheitsreferendum für das kurdische Volk. Es hat ein weiteres Mal auf Herrn Öcalan als Ansprechpartner für eine Lösung der kurdischen Frage über demokratische Verhandlungen und mit friedlichen Methoden verwiesen. In Kurdistan und weltweit sind die Menschen auf die Festplätze geströmt, um die Fahne des Widerstands gegen Krieg und Ausbeutung hochzuhalten und Freiheit für Abdullah Öcalan und alle politischen Gefangenen zu fordern. Diese Forderung entspricht einem Aufruf für eine politische Lösung der kurdischen Frage.“

Zu den geplanten Aktivitäten teilte Baran mit, dass für den Zeitraum vom 1. bis 10. April überall dazu aufgerufen wird, als Symbol für das neue Leben Bäume zu pflanzen. Am 4. April wird für die alljährliche Fahrt nach Amara zum Treffen in der Kreisstadt Xelfetî eingeladen.

Die DBP-Vorsitzende Saliha Aydeniz ergänzte, dass die Regierungspolitik auf Isolation und Krieg abzielt und eine schwere Krise in der Türkei verursacht hat: „Herr Öcalan spielt eine wichtige Rolle, um den Krieg zu stoppen, die Krise zu überwinden und Freiheit und Gleichheit durchzusetzen. Das haben wir alle zusammen 2013 und 2014 gesehen. In dieser Zeit konnten wir beobachten, dass die kurdische Frage in der Türkei und im Mittleren Osten mit friedlichen Mitteln gelöst werden kann, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist.“