Şengal: Demonstration gegen den Mord an Menal Mêrdîn

In der Şengal-Region in Südkurdistan haben Hunderte Menschen gegen den tödlichen Anschlag auf Menal Mêrdîn protestiert und die Türkei und die PDK für den Mord verantwortlich gemacht.

In Tilezêr in der Şengal-Region haben Hunderte Menschen gegen den tödlichen Anschlag auf Menal Mêrdîn protestiert. Der langjährige Aktivist der kurdischen Befreiungsbewegung wurde am 2. Januar in Tilezêr ermordet. Die Autonomieverwaltung von Şengal hatte den Mord am Mittwoch als gezieltes Attentat auf einen unbewaffneten Intellektuellen verurteilt und zu der heutigen Demonstration aufgerufen.

Die Demonstrant:innen versammelten sich vor dem Volksrat von Tilezêr und liefen mit Bildern von Menal Mêrdîn durch die Ortschaft. Dabei wurden Parolen gegen den türkischen Staat und die PDK gerufen. Die Autonomieverwaltung geht von einem gemeinschaftlich geplanten Attentat aus. Viele Teilnehmenden trugen auch Flaggen mit dem Bild von Abdullah Öcalan und Fotos der Gefallenen von Paris.

Der Volksratsvorsitzende von Tilezêr, Sado Şengalî, erklärte auf der Demonstration, dass das feige Attentat zu Jahresbeginn auf die Fortsetzung der finsteren Machenschaften gegen die ezidische Gemeinschaft verweise: „Wir wissen, dass die Angriffe auf führende Persönlichkeiten mit Unterstützung der PDK durchgeführt werden. Unser Volk rufen wir zum Widerstand und zum Aufbau eines unabhängigen und freien Şengals auf.“

Hemed Bişar, Sprecher des Vereins der Gefallenenfamilien, ging in einer Rede auf die Verdienste von Menal Mêrdîn in den 43 Jahren seines revolutionären Lebens ein. Mêrdîn hat zwanzig Jahre in türkischen Gefängnissen verbracht und war nach dem Genozid am ezidischen Volk durch den „Islamischen Staat“ (IS) im Jahr 2014 nach Şengal gekommen.

Foto: RojNews