Der Guerillakämpfer Tolhildan Qendîl ist am 17. September 2023 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Pêncewîn in der Kurdistan-Region im Irak ums Leben gekommen. Das teilt die Jugendgemeinschaft Ostkurdistans (Komelgeha Ciwanên Rojhilatê Kurdistanê, KCR) mit. Der Kämpfer war Mitglied der KCR-Koordination und ist 1994 in Mahabad geboren, den Angaben zufolge hieß er mit bürgerlichem Namen Barzan Hesen Zade.
Zur Biographie von Tolhildan Qendîl teilt die KCR mit, dass er in Mahabad aufwuchs und in jungem Alter die Gedanken von Abdullah Öcalan und die Freiheitsbewegung Kurdistans kennenlernte. Seine Familie sei in den klassischen Bewegungen aus Ostkurdistan verankert gewesen, er selbst habe jedoch in der apoistischen Bewegung einen sozialistisch-revolutionären Ansatz für ganz Kurdistan erkannt und sei in diesem Sinne politisch aktiv gewesen. „Obwohl er mit Folter und Inhaftierung in den iranischen Kerkern konfrontiert war, setzte er seinen Kampf für die Freiheit seines Volkes entschlossen fort“, so die KCR. Als Student schloss er sich 2016 mit einer Gruppe der Guerilla in den kurdischen Bergen an und bekam eine Grundausbildung für neue Kämpfer:innen. Er übernahm wichtige Aufgaben in den Gebieten Asos, Qendîl und Pêncewîn und bildete sich an Guerillaakademien weiter. Um die Jugend zu organisieren und ein Bewusstsein für Freiheit zu vermitteln, war er im Iran aktiv. Als Guerillakämpfer hielt er sich in Merîwan, Mukriyan und Südkurdistan auf. Die KCR erklärt, dass Tolhildan mit seinem kontinuierlichen Kampf, seiner jugendlichen Dynamik und seinen intellektuellen Fähigkeiten dazu beigetragen hat, den Samen der „Jin Jiyan Azadî“-Revolution in Ostkurdistan und im gesamten Iran zu legen.
Die KCR würdigt Tolhildan Qendîl als wertvollen Weggefährten und Kommandanten und spricht seinen Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus. An die kurdische Jugend und insbesondere an die jungen Menschen aus Rojhilat appelliert die KCR, die Waffen der Gefallenen aufzunehmen und ihren Kampf für Freiheit fortzusetzen.