PKK-Jugendkomitee: Bişeng Brûsk und Sara Hogir sind gefallen

Die Guerillakämpferinnen Bişeng Brûsk und Sara Hogir sind im vergangenen Jahr bei einem türkischen Luftangriff in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Das gab das PKK-Jugendkomitee bekannt.

Das Jugendkomitee der PKK hat den Tod von Bişeng Brûsk und Sara Hogir bekannt gegeben. Laut der am Montag veröffentlichten Erklärung sind die Guerillakämpferinnen am 28. Juli 2023 bei einem Luftangriff des türkischen Staates in den Medya-Verteidigungsgebieten ums Leben gekommen. Bişeng Brûsk war Mitglied des PKK-Jugendkomitees und der Koordination der Gemeinschaft junger Frauen (Komalên Jinên Ciwan), Sara Hogir war Mitglied der Exekutive der Jugendgemeinschaft.

Das PKK-Jugendkomitee würdigt die beiden Gefallenen als Vertreterinnen der apoistischen Militanz und des Systems der demokratischen Moderne in allen vier Teilen Kurdistans. Bişeng Brûsk und Sara Hogir hätten in führender Position einen unschätzbar großen Einsatz für den demokratischen Jugendkonföderalismus und den Weltfrauenkonföderalismus geleistet und mit revolutionärer Begeisterung und Opferbereitschaft mutig gegen den Faschismus gekämpft. Das Komitee spricht ihren Angehörigen, der Bevölkerung von Cizîr und Riha und dem Volk Kurdistans sein Mitgefühl aus und ruft alle jungen Menschen aus Kurdistan auf, ihren Kampf weiterzuführen.

Aus der Erklärung gehen zur Identität und Biografie der beiden kurdischen Revolutionärinnen folgende Angaben hervor:

Bişeng Brûsk


Bişeng Brûsk hieß mit bürgerlichem Namen Rojda Bilen und ist 1988 in Lausanne in der Schweiz geboren. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Cizîr in der Provinz Şirnex. Ihr großer Bruder Brûsk ist im Befreiungskampf gefallen. Sie studierte in Eskişehir und war in dieser Zeit in der Jugend- und Frauenbewegung aktiv. 2010 schloss sie sich der Jugendgemeinschaft und der Gemeinschaft junger Frauen an und widmete sich seitdem vollständig der Organisierung und Bildung der Jugend in Nordkurdistan. Um sich weiterzuentwickeln, ging sie in die Berge und setzte sich an Frauen- und Jugendakademien mit dem Paradigma von Abdullah Öcalan und ihrer eigenen Persönlichkeit auseinander. Sie absolvierte militärische und ideologische Ausbildungsprogramme und konzentrierte sich auf die Frauenbefreiungsideologie. Nach ihren praktischen Erfahrungen in Bakur, dem Norden Kurdistans, beteiligte sie sich mit großem Erfolg an der Jugend- und Frauenarbeit für Başûr und Rojhilat (Süd- und Ostkurdistan) und bildete Hunderte junge Menschen aus. Anschließend setzte sie ihre Arbeit in Rojava fort und war zuletzt wieder in den Medya-Verteidigungsgebieten.

Sara Hogir


Sara Hogir hieß mit bürgerlichem Namen Gülsün Silgir und wurde 1990 in Wêranşar in der Provinz Riha geboren. Ihr großer Bruder kam 1992 bei einem Gefecht mit der türkischen Armee in Mêrdîn-Qoser ums Leben. Sie studierte in Mersin und beteiligte sich ab 2009 an den Aktivitäten der kurdischen Jugendbewegung. 2011 wurde sie professionelles Mitglied der Bewegung und im Zuge ihrer Organisierungsarbeit mehrfach festgenommen und war eine Zeitlang im Gefängnis. Nach dem Mord an Sakine Cansız im Januar 2013 nahm sie deren Kampfnamen Sara an und ging in die Berge. Der Titel der Biografie von Sakine Cansız - „Mein ganzes Leben war ein Kampf“ - wurde für Sara Hogir zum Leitfaden. Sie bildete sich an einer Jugendakademie weiter und war bald in der Lage, selbst andere junge Militante auszubilden. 2015 war sie in der Praxis im Cilo-Gebiet. Diese Zeit war ebenso schwierig wie lehrreich und stellte einen Neuanfang für Sara dar. Danach hielt sie sich im Flüchtlingslager Mexmûr auf. Nach einer Weiterbildung an der Frauenakademie „Ş. Zeynep Kınacı“ im Jahr 2019 ging sie nach Rojhilat und trug zur Verbreitung der „Jin Jiyan Azadî“-Philosophie bei.