Tatverdächtiger in Gewahrsam
Bei einem bewaffneten Angriff in der Nähe des alevitischen Heiligtums Düzgün Baba in der kurdischen Provinz Dersim (tr. Tunceli) sind am Sonntag zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei den Opfern um Yaşar Seyrek (50), den Vorsitzenden des Cem-Hauses in einem Dorf im Landkreis Qisle (Nazımiye), und seinen Neffen Deniz Seyrek (23).
Wie vor Ort verlautete, soll es bereits vor zwei Tagen zu Spannungen zwischen den beiden Männern und dem Tatverdächtigen Hüseyin Yaman (47) gekommen. Am Sonntag sei die Situation eskaliert, als die Beteiligten im Umfeld des Düzgün Baba erneut aufeinandertrafen. Yaman, der wie die beiden Opfer aus dem Dorf Kil stammt, soll eine Schusswaffe gezogen und Yaşar Seyrek in den Kopf sowie dessen Neffen in Brust und Hals geschossen haben.
Während Yaşar Seyrek noch am Tatort verstarb, wurde sein Neffe schwer verletzt in das staatliche Krankenhaus im Stadtzentrum von Dersim gebracht. Trotz intensiver medizinischer Bemühungen erlag auch er seinen Verletzungen.
Der Tatverdächtige flüchtete derweil zunächst in das umliegende bergige Gelände, konnte jedoch etwa eine Stunde später von der türkischen Militärpolizei festgenommen werden. Die Gendarmerie riegelte die Region vorübergehend ab, um den Einsatz abzusichern.
Die genauen Hintergründe der Auseinandersetzung sind bislang unklar. Die Staatsanwaltschaft hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet. Die Leichname der beiden Opfer wurden zur Obduktion in die Gerichtsmedizin überführt.