Das Kulturkomitee der PKK (TEV-ÇAND) hat eine Erklärung im Gedenken an den am 23. Dezember bei einem türkischen Luftangriff in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien getöteten Filmemacher Mansour Karimian herausgegeben. Karimian stammte aus Sine (Sanandadsch) in Rohilat (Ostkurdistan/Westiran) und hat an zahlreichen Filmen der Filmkommune Rojava mitgewirkt.
Das Komitee erklärt, dass der türkische Staat mit dem Ziel eines Völkermords an den Kurdinnen und Kurden vor den Augen der Weltöffentlichkeit völkerrechtswidrige Massaker begeht und dabei nicht zwischen Zivilbevölkerung und militärischen Zielen unterscheidet: „Bei jeder Gelegenheit bombardiert er Orte in Rojava, Şengal, Mexmûr und Başûr [Südkurdistan] und verletzt damit auch das internationale Kriegsrecht. Die Liste seiner Kriegsverbrechen wird jeden Tag länger.“
Weiter heißt es in der Erklärung: „Der türkische Staat will die große Niederlage, die seine Armee angesichts der koordinierten Operationen der Freiheitsguerilla Kurdistans in Xakurke, Zap und Metîna erlitten hat, durch die Bombardierung ziviler Siedlungsgebiete vertuschen. Seine Erfolglosigkeit gegenüber der Guerilla versucht er auszugleichen, indem er sie als Vorwand für Massaker verwendet.“
Abschied von Mansour Karimian bei der Überführung in Silêmanî am 31. Dezember
Das Kulturkomitee weist darauf hin, dass die Erdogan-Regierung jeden Tag die Massaker des israelischen Staates im Gazastreifen als menschen- und völkerrechtswidrig anprangert und gleichzeitig die Bevölkerung und die überlebensnotwendige Infrastruktur in Nordsyrien angreift. „Wir sprechen den Angehörigen der bei diesen Angriffen Gefallenen unser Beileid aus und wünschen den Verwundeten rasche Genesung. Jedes ausgelöschte Leben erhöht unsere Wut und unsere Kampfentschlossenheit. Unter den Gefallenen der letzten Angriffswelle war auch der Filmkünstler Mansour Karimian, der sein ganzes Leben dem kurdischen Kino widmete. Er arbeitete mit gesamter Kraft daran, die Realität Kurdistans in Filmen widerzuspiegeln. Dafür überwand er staatliche Grenzen und kam im Sinne der nationalen Einheit nach Rojava. Wir gedenken Mansour Karimian mit Respekt und Dankbarkeit“, so das PKK-Komitee.
Alle kurdischen Kunstschaffenden und Filmemacher:innen im Nahen Osten und auf der Welt seien eingeladen, gegen den Mord an Mansour Karimian Haltung zu beziehen und dem Widerstand in Kurdistan eine Stimme zu verleihen. „Wir werden unseren Kampf verstärken, um der Arbeit, dem Kampf und der Erinnerung an die Gefallenen gerecht zu werden. Angesichts der Angriffe und Massaker zu schweigen, bedeutet den Verlust von Geist und Gewissen. Deshalb rufen wir alle Kunst- und Filmschaffenden im Gedenken an Mansour Karimian zum Handeln auf“, erklärt das Kulturkomitee der PKK.