Sechs Auszeichnungen für Dokumentation Hêza

Die Dokumentation Hêza erhielt auf dem 14. SiciliAmbiente Filmfestival den Menschenrechtspreis. Der Produzent Afat Baz erklärt: „Die Gewinnerinnen des Preises sind all die Frauen, die gegen den IS gekämpft und dabei ihr Leben verloren haben.“

Auf Sizilien findet das 14. SiciliAmbiente Film Festival statt. 35 Filme aus Ostasien, Afrika, dem Nahen Osten, Europa und von den amerikanischen Kontinenten traten auf dem Festival an. SiciliAmbiente ist ein internationales Filmfestival für fiktionale Filme, Dokumentionen, Kurzfilme und Animationsfilme mit Fokus auf Umwelt, Nachhaltigkeit und Menschenrechte. Die Preise wurden in den Kategorien bester Film, bester Dokumentarfilm, Menschenrechte und Umwelt verliehen. Die bereits fünfmal preisgekrönte Dokumentation Hêza wurde von der aus Frauen bestehenden Jury für den Menschenrechtspreis ausgewählt.


Der Preis gehört den Frauen, die im Kampf gegen den IS ihr Leben verloren haben“

Francesca Corbo erklärte im Namen von Amnesty International bei der Preisverleihung die Dokumentation Hêza zur Siegerin im Bereich Menschenrechte. Der Produzent Afat Baz sagte bei der Preisverleihung: „Die Gewinnerinnen des Preises sind all die Frauen, die gegen den IS gekämpft und dabei ihr Leben verloren haben.“ Neben dieser Auszeichnung erhielt der Dokumentarfilm Hêza insgesamt sechs Preise in Kategorien wie bester Dokumentarfilm, bester Erstlingsfilm und für herausragende Leistungen.

Vom Genozidopfer zur Befreierin von Raqqa

Der Dokumentarfilm Hêza von Derya Deniz erzählt die Geschichte der Ezidin Suad Murad Xelef (Hêza), die zusammen mit 25 Mitgliedern ihrer Familie beim IS-Genozid vom 3. August 2014 verschleppt wurde. Ihr gelingt es zu fliehen und zu einer Kommandantin der YJŞ (Fraueneinheiten Şengals) zu werden. Als Kommandantin ist sie an der Befreiung von Raqqa, der Hauptstadt des selbsternannten IS-Kalifats, beteiligt.

Der Dokumentarfilm wurde in Nord- und Ostsyrien, Raqqa und Şengal gedreht und entstand im Rahmen eines einjährigen Projekts der Filmkommune Rojava. Die Musik wurde von dem kurdischen Musiker Mehmud Berazi komponiert. Die Dreharbeiten und der Schnitt wurden von Şaristan Mahîr, Aza Boran, Afat Baz und Îbrahim Sedî durchgeführt.