Mobilisierungsaufruf zum Erhalt der kurdischen Sprache und Kultur

In Amed hat ein zweitägiges Symposium zur kurdischen Sprache und Kultur stattgefunden. Zum Abschluss erfolgte ein Mobilisierungsaufruf gegen die Assimilierungspolitik des türkischen Staates.

Das Netzwerk „Kurdische Sprache und Kultur“ hat die Ergebnisse eines zweitägigen Symposiums in Amed (Diyarbakir) vorgestellt. An der Pressekonferenz nahmen die Mitglieder des aus 28 Personen bestehenden Sekretariats des Netzwerkes teil, das die künftige Zusammenarbeit koordinieren wird.

Bawer Berşev machte im Namen des Zusammenschlusses verschiedener Organisationen, Einrichtungen und Parteien darauf aufmerksam, dass die kurdische Sprache durch die jahrelange Assimilationspolitik in der Türkei ernsthaft bedroht ist. Die bisher stattgefundene Arbeit gegen die Assimilierung reiche nicht aus, um die kurdische Sprache vor dem Aussterben zu retten. Dafür seien eine effektive und vor allem langfristig geplante Zusammenarbeit notwendig.

An dem Symposium haben knapp 300 Personen aus unterschiedlichen Einrichtungen teilgenommen. Wie Bawer Berşev ausführte, wurde an zwei Tagen intensiv über Themen wie das Recht auf Muttersprache, die Prinzipien zivilgesellschaftlicher Arbeit, die internen und äußeren Probleme der kurdischen Sprache und Kultur sowie über die künftige Arbeit als Netzwerk diskutiert. Die Ergebnisse der zwölf Arbeitsgruppen auf dem Symposium wurden schriftlich festgehalten. Die Arbeitsgruppen werden auch nach dem Symposium fortgesetzt.

Der Name des Netzwerkes, der bisher „Sprache und Kulturen“ lautete, wurde in „Kurdische Sprache und Kultur“ abgeändert. Bawer Berşev machte jedoch darauf aufmerksam, dass auch Armenisch, Aramäisch und Arabisch von der Assimilationspolitik in Kurdistan betroffen seien und das Netzwerk einer Erweiterung gegenüber offen sei.

Das Netzwerk ruft alle zivilgesellschaftlichen Einrichtungen in der Region auf, sich an der Arbeit zum Schutz und zur Förderung der kurdischen Kultur und Sprache zu beteiligen. An die kurdischen Parteien wurde appelliert, „Politik auf Kurdisch“ zu machen. Ebenso sei das kurdische Volk gefordert, sich für seine Sprachen einzusetzen.