Landau: Aktionstag für Rojava
In Landau hat gestern ein Aktionstag für Rojava stattgefunden. Das Programm wurde vom Arbeitskreis Rojava in Zusammenarbeit mit der lokalen kurdischen Community organisiert.
In Landau hat gestern ein Aktionstag für Rojava stattgefunden. Das Programm wurde vom Arbeitskreis Rojava in Zusammenarbeit mit der lokalen kurdischen Community organisiert.
Gestern fand in Landau der Aktionstag für Rojava im Universum Kino statt. An der von dem Arbeitskreis Rojava organisierten eintägigen Veranstaltungsreihe nahmen circa 150 Personen teil. Unterstützt wurde der Aktionstag von AStA Uni Landau, Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz e.V., WJAR Stiftung der freien Frau in Rojava, Ofemi* (Offenes Feministisches Treffen Landau), Unikino Landau, OAT (Offenes Antifaschistisches Treffen Landau), Fatal Studentischer Verein Landau e.V. und dem Universum Kino.
Im Universum Kino erwartete die Besucher nicht nur ein spannendes Programm, sondern auch ein breites Angebot an Speisen und Getränken. Am kurdischen Buffet wurde von der lokalen kurdischen Community eine vielfältige Auswahl klassischer kurdischer Gerichte und Süßspeisen wie zum Beispiel Beqlawe, Çiğ Köfte oder Qisir zubereitet.
Im Eröffnungsvortrag widmete sich der Arbeitskreis Rojava der „kurdischen Frage“. Beginnend bei den alten Medern, dem tyrannischen Drachenkönig Dehak (auch Dehaq, Sohak oder Zohak) und dem Schmied Kawa, der zum Hammer griff und so zur Entstehung des Newroz-Festes beitrug, wurden die mythologischen Erzählungen beleuchtet. Besonderes Augenmerk galt dabei der Türkei. „Das Selbstbild der Türkei als Nationalstaat, deren vermeintlich demokratische Öffnung im Zuge der EU-Beitrittsverhandlungen und die aktuell stattfindende Rückführung zur neuen modernen Türkei machen die Zusammenhänge deutlich, warum die kurdische Frage auch eine Frage der EU und Deutschlands ist“, erklärte der Vertreter des Arbeitskreises.
Nach dem Eröffnungsvortrag berichtete eine Vertreterin der Stiftung der Freien Frau in Rojava (WJAR) von ihren persönlichen Einblicken in die Frauenrevolution in Nord- und Ostsyrien. Einen wesentlichen Bestandteil des alternativen Systems bildet die Bildungspolitik. Nach einem internationalen Vergleich der Schulsysteme hätten sich die Selbstverwaltungsstrukturen für ein effizientes System ohne Leistungsdruck entschieden.
Zum Abschluss des Aktionstages wurde der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm „Commander Arian“ von Alba Sotorra gezeigt. Für den Zeitraum des Dokumentarfilms wurde vom Arbeitskreis Kinderbetreuung mit Basteln und Kinderschminken angeboten. Die Bilder vom realen und unverzerrten Alltag an der syrischen Front sowie die sichtbaren und unsichtbaren Wunden des Krieges, mit denen sich Commander Arian auseinandersetzen muss, ließ die Entfernung nach Rojava vergessen und sorgte für betroffene Gesichter im Kinosaal.