Kurdisches Filmfestival Hamburg als Online-Ausgabe
Heute beginnt das 11. Kurdische Filmfestival Hamburg. Aufgrund der Pandemie werden die Filme kostenlos im Internet gezeigt.
Heute beginnt das 11. Kurdische Filmfestival Hamburg. Aufgrund der Pandemie werden die Filme kostenlos im Internet gezeigt.
Trotz Pandemie findet auch in diesem Jahr wieder das Kurdische Filmfestival Hamburg statt. Die Organisator*innen haben sich der aktuellen Situation angepasst und werden die Filme online über Vimeo zeigen. Das Festival beginnt heute um 19 Uhr mit dem Dokumentarfilm „Dialog“ von Selim Yildiz. Bis Mittwoch, dem 23. Dezember, werden täglich mehrere Filme gezeigt. Das Programm ist auf der Website des Festivals einsehbar. Die Filme werden dann zum jeweiligen Zeitpunkt kostenlos über Vimeo zu sehen sein.
Berivan Unger ist eine der Organisator*innen des Festivals. Im ANF-Interview hat sie sich zum Hintergrund des Festivals und der aktuellen Situation geäußert.
Ihr organisiert auch in diesem Jahr wieder das Kurdische Filmfestival in Hamburg. Kannst du das Festival kurz vorstellen? Was ist die Idee dahinter und wie lange macht ihr das schon?
Die ersten kurdischen Filmtage in Hamburg haben bereits 2005 stattgefunden. Seitdem zeigen wir jedes Jahr Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme zum Thema Kurdistan. Einer unserer Schwerpunkte ist die Situation von Frauen. In Kurdistan herrscht seit vielen Jahren Krieg, daher spielt dieses Thema in vielen Filmen eine große Rolle.
Obwohl die kurdischen Sprachen und Kultur unterdrückt wurden und werden, entstanden in den letzten Jahren zahlreiche kurdische Spielfilme und unzählige Kurz- und Dokumentarfilme. Kurdische Filmschaffende setzen sich kritisch mit überkommenen Traditionen und herrschenden Verhältnissen auseinander. Das Besondere ihres filmischen Schaffens ist, dass sie neue Möglichkeiten des Lebens aufzeigen und Visionen auf die Leinwand bringen. Für die Vielfalt und auch Kontroversen wollen wir eine breite Öffentlichkeit sensibilisieren.
Wer organisiert das Festival, wer unterstützt es?
Das diesjährige Filmfestival wird von einer Gruppe von Akademiker*innen und Filmschaffenden aus Hamburg organisiert. Wir werden von der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, Standpunkt Schanze, AGIJ e.V. und der GEW unterstützt.
Wie läuft das Filmfestival in diesem Jahr unter dem Einfluss der Corona-Pandemie ab? Wie können die Menschen am Festival teilnehmen?
In diesem Jahr findet das Festival wegen der Corona-Einschränkungen online statt. Wir werden die Filme auf unseren Vimeo-Kanal stellen. Vom 19. Dezember bis 23. Dezember 2020 gibt es fünf Tage lang Filme aus aller Welt kostenlos zu sehen.
Was ist die diesjährige Botschaft des Festivals?
Auch dieses Jahr werden wieder zahlreiche Filme gezeigt, die sich mit der Situation im Nahen Osten befassen. Der Fokus liegt auf den Auseinandersetzung mit den Themenkomplexen Vertreibung, Flucht, Krieg und Unterdrückung. Die Perspektive der Menschen, die für ein Leben in Selbstbestimmung und Widerstand leisten, bildet ebenfalls einen Schwerpunkt.