Kurdische Kulturbewegung gedenkt Helin Bölek

Die kurdische Kulturbewegung hat der Musikerin Helin Bölek gedacht, die vor wenigen Tagen nach fast zehn Monaten im Hungerstreik gestorben ist, und zu mehr Engagement für die Forderungen ihres hungerstreikenden Bandkollegen Ibrahim Gökçek aufgerufen.

Die kurdische Künstlervereinigung Tev-Çand und die Kulturbewegung der Frauen aus Nord- und Ostsyrien Kevana Zêrîn haben in einer gemeinsamen Erklärung der Künstlerin Helin Bölek gedacht. Die 28 Jahre alte Musikerin der sozialistischen türkischen Band Grup Yorum ist am vergangenen Freitag infolge eines Hungerstreiks in Istanbul gestorben. Bölek verweigerte 288 Tage lang die Nahrungsaufnahme, weil sie das Ende der Repression gegen ihre Gruppe forderte.

„Als kurdische Kulturbewegung sprechen wir den Bandkolleginnen und -kollegen von Helin Bölek, ihrer Familie, allen revolutionären und demokratischen Kunstschaffenden und den Völkern der Türkei unser aufrichtiges Beileid aus. Wir sind davon überzeugt, dass Helins Kampf im Kampf der revolutionären Völker weiterleben wird.

Die unmenschliche Behandlung an Menschen aller Lebensbereiche durch die faschistische AKP/MHP-Regierung kennt keine Grenzen mehr. Kunstschaffende, Intellektuelle und alle Andersdenkende stehen im Visier der Faschisten. Diese Zustände stehen für die tiefe Furcht der faschistischen Regierung vor der Kunst und ihren Schaffenden, der Wahrheit und den Journalisten, und sind ein Zeichen dessen, dass das Ende der AKP/MHP in naher Zukunft liegt. Es ist ein letzter Überlebenskampf, der mit Formen äußerster Aggression, Folter und Rechtsverletzungen geführt wird.

Doch Menschen, die sich der Kunst verschrieben haben, sind stets stärker als solche, die Gesetze machen. Gegenüber diesem faschistischen Abschaum, der aus Angst vor der Kunst um jeden Preis Künstlerinnen und Künstler zum Schweigen bringen und unterwerfen will, werden wir mit unseren Lauten in den Händen, unseren Liedern zwischen unseren Lippen, mit Applaus und Pinsel und Tanz aufrecht stehen. Die Zeit ist reif, dass alle revolutionären und demokratischen Kräfte und Kunstschaffende im Kampf gegen diese faschistische Regierungskoalition zusammen nach vorne schreiten.

Helin Bölek wollte ihre Musik in Freiheit machen. Dafür leistete sie Widerstand und ließ nach 288 Tagen im Hungerstreik ihr Leben. Als Tev-Çand und Kevana Zêrîn gedenken wir dieser Künstlerin, die sich nicht vom Faschismus bezwingen ließ, mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit. Wir rufen alle Menschen auf, ihre Stimme für die Forderungen von Helins Bandkollegen Ibrahim Gökçek zu erheben, der weiterhin im Hungerstreik ist.“