Jahrtausende alte Festung im Wansee gefunden

Auf dem Grund des Wansees in Bakûr (Nordkurdistan) wurde eine etwa 3.000 Jahre alte Festung entdeckt.

Im Rahmen einer gemeinsamen Studie des Landratsamtes von Adilcevaz und der Universität Van hat eine Gruppe von Wissenschaftlern bei einem Tauchgang im Wansee einen historischen Fund gemacht: Auf dem Grund des Wansees wurde eine 3.000 Jahre alte Festung entdeckt.

Tahsin Ceylan, Leiter der Forschungsgruppe und Unterwasser-Fotograf sagte zu der Entdeckung: “Seit Beginn der menschlichen Zivilisationsgeschichte lebten in der Umgebung des Wansees viele Völker. Diese Völker bezeichneten den See jedoch nicht See, sondern nannten ihn “Oberes Meer”. Die Menschen glaubten daran, dass im Inneren des “Meeres” viele Geheimnisse verborgen seien. Seit 10 Jahren arbeiten wir nun daran, diese Geheimnisse aus dem Herzen des Wansees zu bergen.”

Die Wissenschaftler konnten noch keine Angaben über die Gesamthöhe der Festung machen, die Mauern ab Seegrund seien jedoch etwa vier Meter hoch und die Steinblöcke außergewöhnlich gut erhalten. Symbole wie Löwen wären deutlich erkennbar.

Die Forscher vermuten, dass die Festung ein Relikt des Urartäischen Reiches sei. Diese Zivilisation wird auf das neunte bis sechste Jahrhundert vor Christus datiert.

Bereits im letzten Jahr machten die Forscher mehrere Entdeckungen am Grund des Wansees. So fanden sie etwa eine vier Quadratkilometer große Fläche voller Tropfsteine, die sie „Unterwasser-Märchenkamine“ nannten. Außerdem wurden Grabsteine entdeckt, die mindestens 1.000 Jahre alt sind. In diesem Jahr stießen sie auf ein russisches Schiff, das 1948 gesunken sein soll.