Guerillakommandantin Şîlan Goyî bei Luftangriff gefallen

Die YJA-Star-Kommandantin Şîlan Goyî ist bei einem türkischen Luftangriff gefallen. Sie war verletzt und befand sich auf dem Weg zur medizinischen Behandlung und zu einem Besuch bei ihrer Familie in Mexmûr.

Die Guerillakommandantin Şîlan Goyî ist bei einem türkischen Luftangriff ums Leben gekommen. Das teilt die Kommandantur des zentralen Hauptquartiers der YJA Star mit: „Das auf einen Völkermord abzielende Vernichtungskonzept gegen Rêber Apo [Abdullah Öcalan], unser Volk und unsere Bewegung wird mit niederträchtigen Angriffen des Feindes fortgesetzt. Unsere Guerillakräfte führen ihren Siegeszug dennoch fort und sind fest entschlossen, ihr Ziel zu erreichen. Der türkische Staat kennt keine ethischen Grundsätze und Werte und hat einen Luftangriff durchgeführt, bei dem unsere Weggefährtin Şîlan Goyî, eine führende Kommandantin der YJA Star, am 8. Oktober gefallen ist. Şîlan Goyî war verletzt und befand sich auf dem Weg zur medizinischen Behandlung und zu einem Besuch ihrer Familie und der Bevölkerung in Mexmûr.“

                                                 

Codename: Şîlan Goyî
Vor- und Nachname: Taybet Bilen
Geburtsort: Gundê Hilal - Qileban
Namen von Mutter und Vater: Rahime – Ahmet
Todestag: 8. Oktober 2021

Die YJA Star spricht der Familie von Şîlan Goyî und Bevölkerung von Botan und Mexmûr ihr Mitgefühl aus und erklärt, dass der Kampf der Gefallenen für ein freies Leben mit Abdullah Öcalan in einem freien Kurdistan fortgesetzt wird.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Das Volk von Botan und die Familie Bilen kann unendlich stolz auf unsere Freundin Şîlan sein.“ Şîlan gehörte zum Stamm der Goyî aus Botan, ihre Familie lebt im Camp Mexmûr in Südkurdistan. Wie unzählige weitere Goyî schloss auch sie sich sehr jung der Befreiungsbewegung an und ging 2003 nach Botan in Nordkurdistan. Dort kämpfte sie jahrelang und nahm später auf Kommandoebene am Widerstand von Kobanê gegen den IS teil. Sie wurde schwer verwundet und kehrte vor Beendigung ihrer medizinischen Behandlung ins Kriegsgebiet zurück. Zuletzt war sie in der Gebietskommandantur von Gare und trug maßgeblich zum erfolgreichen Widerstand gegen die türkische Invasion bei.

Die YJA Star beschreibt Şîlan Goyî als eine Frau, die beharrlich und mit einer würdevollen Haltung ihre Ziele und Träume verfolgt und ihr Leben bedingungslos dem Kampf gewidmet hat. Sie legte großen Wert darauf, sich beständig weiterzubilden, und las und schrieb ununterbrochen. „Hevala Şîlan war eine Kommandantin, die sowohl ihre Waffe als auch ihren Stift sehr wirksam einzusetzen wusste“, so die Kommandantur der Frauenguerilla:

„Dass Hevala Şîlan Rêber Apo und der Organisation so tief verbunden war, lag auch daran, dass sie den Schmerz, den der Feind unserem Volk zugefügt hat, selbst miterlebt hat. Sie war nicht nur Zeugin dieses Schmerzes, sondern hat ihn in der Tiefe ihres Herzens gefühlt und in den Liedern widergespiegelt, die sie manchmal mit ihrer schönen Stimmen gesungen hat. Hevala Şîlan war sehr stolz und hat die physischen Schwierigkeiten aufgrund ihrer Verletzung nie thematisiert. Innerhalb der Arbeit der YJA Star hat sie auf ideologischer, militärischer, organisatorischer und politischer Ebene das ganzheitliche Niveau einer Kommandantin der Neuzeit erreicht. Für das kurdische Volk und für Kurdistan hat sie viele Werte erschaffen, Schweiß vergossen und Erfolge erzielt. Sie hatte eine glänzende Zukunft vor sich. Dass sie bei einem derartig feigen Angriff gefallen ist, erfüllt uns mit großer Trauer. Als ihre Weggefährtinnen empfinden wir es als großes Glück, dass wir Schulter an Schulter mit ihr kämpfen konnten. Wir geben unser Wort, dass wir sie rächen werden. Für uns als Kommandantinnen und Kämpferinnen der YJA Star ist es einer unserer weiteren Kampfgründe, wie Hevala Şîlan zu leben, zu kämpfen und die Genossenschaftlichkeit mit Rêber Apo weiterzuentwickeln. Wir werden ihrem Andenken immer verbunden bleiben.“