Brandanschlag auf kurdisches Restaurant in Chemnitz

In Chemnitz wurde das kurdische Restaurant „Mangal“ zum Ziel eines Brandanschlags bisher unbekannter Täter.

Die Brandstifter schlugen am Freitag gegen 2.20 Uhr die Tür des Restaurants ein, schütteten Brandbeschleuniger in das Lokal und zündeten das Restaurant an. Der Angriff ist nur der letzte in einer Serie von Brandstiftungen auf Gaststätten in Chemnitz, die ins Feindbild von Neonazis und Rassisten passen. Die Übergriffe begannen mit den Hetzjagden auf Migranten nach dem Tod eines jungen Mannes bei einer Auseinandersetzung auf einem Fest.

Der vierte Angriff innerhalb von eineinhalb Monaten

In den vergangenen eineinhalb Monaten gab es vier mutmaßlich rassistisch bzw. antisemitisch motivierte Anschläge auf Lokale in Chemnitz. Ali Tulasoğlu, der Besitzer des kurdischen Restaurants „Mangal“, berichtet, dass vor wenigen Tagen auch ein iranisches Restaurant angegriffen worden ist. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass hinter den Angriffen dieselben Personen stecken. Tulaşoğlu erklärte gegenüber der Tageszeitung Yeni Özgür Politika: „Wir wissen nicht, wer diesen Angriff durchgeführt hat. Vor wenigen Tagen geschah das gleiche gegen ein iranischen Restaurant, das wurde ebenfalls angezündet. Nach Aussagen von Augenzeugen handelt es sich um die gleichen Täter. Die Polizei ermittelt ebenfalls in diese Richtung und geht davon aus, dass es sich um eine Serienbrandstiftung handelt. Aber bisher wurde niemand erwischt oder festgenommen.“ Auch ein jüdisches Restaurant wurde in der Stadt angegriffen.

Tulasoğlu berichtet, sein Restaurant sei vollständig ausgebrannt und die gesamte Einrichtung zerstört. Er steht vor einem Schaden von mehreren hunderttausend Euro. Die Polizei sucht drei Verdächtige und fordert die Bevölkerung von Chemnitz zur Mithilfe auf. Nach Aussagen von Augenzeugen waren die Angreifer etwa 25 Jahre alt und 1,70 Meter groß. Einer von ihnen trug eine Baseball-Kappe. Sie sind mit einem roten Auto vom Tatort geflohen.