Bilder kurdischer Gefangener
In der Offenen Kirche St. Gallen ist am Samstag die Ausstellung „Ausbrechende Kunst“ mit Bildern kurdischer Gefangener aus der Türkei eröffnet worden. Die Ausstellung wurde vom Verein Euphrat&Tigris organisiert und kann noch bis Montag besichtigt werden. Bei den Künstler:innen handelt es sich um die aus politischen Gründen zu lebenslanger Haft verurteilten Gefangenen Aynur Epli, Ferhan Mordeniz und Mehmet Boğatekin. Neben Bildern und Karikaturen werden auch Gedichte ausgestellt.
Bei der Eröffnung wurde ein Brief von Ferhan Mordeniz verlesen. Der Kurde ist seit 25 Jahren im Gefängnis und schrieb in seinem Brief: „Ich weiß nicht, inwieweit ein Maler es vermag, mit Worten auszudrücken, was er mit der Sprache seiner Bilder sagen will. Alle diese Bilder sind in Gefangenschaft entstanden. Ich versuche seit vielen Jahren, meinem Dasein mit meiner Arbeit und meinen Zeichnungen eine Bedeutung zu geben. Weil ich aufgrund von ständig verhängter Disziplinar- und Bunkerstrafen nicht ins Atelier komme, konnte ich nicht ganzheitlich arbeiten. Wenn Sie bei der Betrachtung eines Bildes trotzdem eine Empfindung spüren, ist dennoch ein Werk entstanden und die Arbeit hat ihren Zweck erfüllt.“
Ferhans Schwester Berçem Mordeniz, die die Ausstellung mitorganisiert hat, sagte: „Wir wollen den politischen Gefangenen eine Stimme verleihen. Mit der Ausstellung sagen wir Nein zu Isolation und Folter.“ Bei der Eröffnung wurde für Brieffreundschaften mit den Gefangenen geworben, außerdem gab es musikalische Begleitung.