Vom internationalen Komplott zum Frühling der Völker

In der Quantenphysik und der Mystik gibt es ein Sprichwort, das besagt: Wenn das Ei von außen zerbrochen wird, bringt es Tod und Unfreiheit, wenn es aber von innen zerbrochen wird, bringt es Widerstand, Kampf und neues Leben.

Abdullah Öcalan ist seit fast 24 Jahren ein Gefangener auf den Imrali-Felsen. Er wurde vor 24 Jahren durch ein zwischenstaatliches Komplott, an dem viele Staaten der Welt beteiligt waren, gefangen genommen und dem faschistischen türkischen Staat übergeben, dem die Rolle des Gendarmen übertragen wurde. Diese Komplott begann mit der erzwungen Ausreise von Abdullah Öcalan aus Syrien am 9. Oktober 1998, am 15. Februar 1999 wurde er von internationalen Mächten an die Türkei ausgeliefert. Das Komplott endete jedoch nicht mit der Gefangennahme von Abdullah Öcalan. Mit seiner Person sollte auch der Kampf einer Bewegung für die Freiheit einer Nation liquidiert werden.

Seitdem sind 24 Jahre vergangen. Die konspirativen Kräfte nutzten jedoch jede sich bietende Gelegenheit, um das Komplott zu vollenden. In diesem Rahmen wollte der faschistische türkische Staat, der Vernichtungsangriffe gegen die Freiheitsbewegung Kurdistans und das kurdische Volk unternahm, Abdullah Öcalan durch Vergiftung und eine Politik der Isolation und Ausgrenzung zur Kapitulation zwingen und vernichten. Doch jeder Plan, den sie schmiedeten, blieb ihnen im Halse stecken. Und sie haben sich selbst an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Die Architekten und Ausführenden des Komplotts vom 9. Oktober dachten, dass der Freiheitskampf des kurdischen Volkes mit der Gefangennahme von Abdullah Öcalan in der Vernichtung enden würde. Die kurdische Freiheitsbewegung hingegen hat sich mit ihrem opferreichen Kampf in Kurdistan zu einer Bewegung des Nahen Ostens entwickelt. Die Ideen von Abdullah Öcalan wurden von vielen Intellektuellen und Organisationen aufgegriffen, und es wurden Vorträge in Bildungseinrichtungen gehalten. Mehr noch: Abdullah Öcalan wurde von kurdischen, arabischen, assyrischen, armenischen, persischen und vielen anderen Völkern adaptiert und als Führungspersönlichkeit anerkannt. Der kurdische Kampf, den er mit einer Gruppe von Menschen begann, hat sich inzwischen zu einer Bewegung entwickelt, die von Millionen Menschen unterstützt wird und deren Ideen sich in der ganzen Welt verbreitet haben.

Weitere Angriffe am 9. Oktober

Am Jahrestag der Gefangennahme Abdullah Öcalans begann nach der türkischen Invasion in Serêkaniyê und Girê Spî in Rojava am 9. Oktober 2019 ein Jahr später die Invasion von Şengal mit dem Bagdad-Hewlêr-Abkommen, das am 9. Oktober 2020 unterzeichnet wurde und bei dem die PDK, die Kadhimi-Regierung, der faschistische türkische Staat, der Iran, die UNO und viele Länder der Region und der Welt eine Rolle spielten.

Seitdem sind zwei Jahre vergangen. Innerhalb von zwei Jahren war Şengal mehrmals Angriffen des türkischen Besatzungsstaates, der Kadhimi-Regierung und der PDK ausgesetzt. Am 17. April dieses Jahres wurde Şengal von regierungstreuen Kräften der Kadhimi-Regierung angegriffen, von denen viele unter der Kontrolle der PDK stehen. Die Kadhimi-Regierung und die PDK wollten mit diesen Angriffen das friedliche und sichere Leben in Şengal beeinträchtigen und die gesamte Bevölkerung der Region, insbesondere die ezidische Gemeinschaft, unter ihre Kontrolle bringen und besetzen. Die Bevölkerung leistet jedoch Widerstand und vereitelt die Ambitionen der Besatzer.

Wenn wir uns anschauen, was in der Region passiert, während wir uns dem Jahrestag dieses Abkommens nähern, das seit zwei Jahren besteht, dann sehen wir, dass die Völker jetzt frei und nach ihrem eigenen Willen auf demokratischer Grundlage leben wollen. Auch die Serhildan (Volksaufstände, Erhebungen), die im Iran nach dem Mord an der Kurdin Jina Mahsa Amini entstanden sind, zeigen, dass die Menschen im Iran dieses Regime nicht mehr wollen, sie lehnen sich gegen das totalitäre Regime auf. Im Iran gibt es einen großen Widerstand. Und er wächst von Tag zu Tag und breitet sich auf große Massen und Gebiete aus.

Die Situation im Irak

Die Situation im Irak unterscheidet sich nicht von der im Iran. Es ist fast ein Jahr seit den irakischen Parlamentswahlen vom 10. Oktober 2021 vergangen. Es konnte jedoch keine Regierung gebildet werden und es kam zu Volksaufständen im Irak. Diese periodischen Volksaufstände nehmen zu und finden eine große Zahl von Anhängern. Die Bevölkerung ist in die Grüne Zone eingedrungen, in der sich staatliche Einrichtungen und viele diplomatische Organisationen befinden. Die Menschen sind wieder auf den Beinen, sie sind unzufrieden mit der derzeitigen konkreten Situation. Das irakische Volk erklärt, dass es sich von nun an selbst regieren sollte, und akzeptiert weder den iranischen Kum-Schiismus noch die Einmischung internationaler Mächte im Irak. Mit anderen Worten: Das irakische Volk will weder den Iran noch eine andere Macht auf irakischem Boden sehen. Diese Forderung wird seit den Wahlen im vergangenen Jahr in regelmäßigen Abständen erhoben.

Frühling der Völker unter der Losung „Jin Jiyan Azadî“

Sowohl die Serhildan im Iran als auch die regelmäßigen Proteste im Irak zeigen, dass die Menschen die totalitären religiösen Regime und die Unterdrückungspolitik, das aggressive Verhalten und die Besatzungsangriffe ausländischer Mächte nicht länger akzeptieren. Die Völker wollen nach ihren eigenen Überzeugungen, Gedanken und Kulturen auf demokratischem Boden leben. Das kurdische Volk leistet seit Jahren Widerstand gegen unterdrückerische Regime und kämpft für seine Freiheit. Der kurdische Freiheitskampf im faschistischen türkischen Staat, im Iran, im Irak und in Syrien läutet heute den Frühling der iranischen Völker unter der Losung „Jin Jiyan Azadî" ein, während die Widerstandskultur des Freiheitskampfes im Irak in einen Serhildan übergegangen ist.

In der Quantenphysik und der Mystik gibt es ein Sprichwort, das besagt: Wenn das Ei von außen zerbrochen wird, bringt es Tod und Unfreiheit, wenn es aber von innen zerbrochen wird, bringt es Widerstand, Kampf und neues Leben. Heute, mit dem kurdischen Freiheitskampf im Zentrum des Nahen Ostens, entsteht ein neues Leben im Nahen Osten. Der Frühling der Völker im Nahen Osten wird durch den Widerstand und die Kämpfe der kurdischen, arabischen, persischen, persischen, assyrischen, türkischen und vieler anderer Völker, die sich um die demokratische Nation herum organisieren, geformt werden. Das Feuer der Freiheit, das gestern von der kurdischen Freiheitsbewegung entzündet wurde, wächst heute in Rojava, Şengal, Syrien, Iran und Irak. Am 9. Oktober, dem Jahrestag des Komplotts, werden sich die Völker, die mit den Gedanken von Abdullah Öcalan in den Widerstand gegangen sind, an den internationalen Mächten rächen, indem sie den Frühling im Nahen Osten herbeiführen. Die Zeit der Rache und der Serhildan ist gekommen.