Iran: Jedes Jahr sterben 10.000 Kleinkinder aufgrund von Armut
Nach Angaben der Abteilung für Kindergesundheit des iranischen Gesundheitsministeriums sterben durchschnittlich 8,27 von 1000 Babys im Iran aufgrund von Armut.
Nach Angaben der Abteilung für Kindergesundheit des iranischen Gesundheitsministeriums sterben durchschnittlich 8,27 von 1000 Babys im Iran aufgrund von Armut.
In diesem Jahr sind im Iran 10.000 Babys aufgrund von Armut gestorben. Muhammed Haydari vom Gesundheitsministerium erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur IRNA, dass die Todesrate bei Kleinkindern in den Provinzen Sistan-Belutschistan, Hormozgan, dem Westen von Kirmaşan (Ostkurdistan) und Südostkerman am höchsten sei. Entscheidende Faktoren sind demnach fehlende Bildung im Gesundheitsbereich, Armut und fehlende Behandlung während der Schwangerschaft und bei der Geburt.
Nach einer Untersuchung des iranischen Parlaments stieg das Monatseinkommen gegenüber der Inflation nicht. Daher verschlechtere sich die Lage der Menschen weiter und immer mehr Iraner fielen in Armut.
Im Iran liegt die Armutsgrenze für einen vierköpfigen Haushalt bei 28 Millionen Rial monatlich. Allein in der Provinz Teheran ist die Armutsrate im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent gestiegen. Diese Situation ist aber nicht nur auf Teheran beschränkt. In vielen Städten nimmt die Armut mit absinkender Kaufkraft zu.
Die beiden ärmsten Provinzen
In dem Bericht heißt es, die beiden ärmsten Provinzen seien Sistan-Belutschistan und Kerman. Im Jahr 2016 lebten 38,31 Prozent der Bevölkerung von Sistan-Belutschistan, das heißt 1.232.000 Menschen, in absoluter Armut. In Kerman liegt der Prozentsatz bei 23,9 Prozent, in absoluten Zahlen bei 1.311.000 Menschen.
Bis zu 80 Prozent der Bevölkerung sind arm
Die Armutsstatistiken zeigen die soziale Ungleichheit im Iran. Nach offiziellen Zahlen liegt die Armutsrate bei 35 Prozent. Allerdings hatte der Vertreter der Provinz Kurdistan, Shahab Naderi am 11. März erklärt, dass die Armutsrate im Iran bei 80 Prozent liege. Der Bürgermeister von Teheran, Mohsen Hashemi, hatte sich im August ebenfalls auf offizielle Statistiken gestützt und erklärt, dass ein Drittel der iranischen Bevölkerung in Armut und ein Zehntel in absoluter Armut lebe.
Das Heer der Arbeitslosen
Während die Rüstungsausgaben im Iran astronomische Höhen erreichen, kämpfen die Bereiche Bildung, Arbeit, Ökologie, Minderheitenrechte, Kampf gegen Korruption und Justiz ums Überleben.
Erschwerend kommt zur Situation im Iran die extreme Trockenheit hinzu. Damit geraten immer mehr Menschen in Arbeitslosigkeit. Die offizielle Arbeitslosenrate hat die 15 Prozent überschritten. Die Arbeitslosenrate unter Frauen zwischen 15 und 29 Jahren in Ostkurdistan beträgt 85 Prozent, in Kerman 79 Prozent und in Ardebil 78 Prozent. Nach Angaben des Arbeitsministeriums ist die Arbeitslosenrate unter Frauen in den vergangenen Jahren um 25 Prozent gestiegen. Die realen Zahlen dürften weitaus höher liegen.
Millionen Kinder müssen arbeiten
Die Nachrichtenagentur IRNA berichtet darüber hinaus, dass es im Iran zwei Millionen Kinderarbeiter gibt.
Es ist bekannt, dass die offiziellen Statistiken des Irans manipuliert sind. Deswegen gehen oppositionelle Quellen von der doppelten Anzahl der Arbeitslosen aus.