Zivilrat von Minbic trauert um Eksar Ehmed

Der Zivilrat von Minbic trauert um Eksar Ehmed. Die Vorsitzende des Frauenkomitees der nordsyrischen Stadt ist am Samstag nach langer schwerer Krankheit gestorben. Sie hinterlässt sechs Kinder.

Eksar Ehmed wurde in der Ortschaft Helincê im Südosten von Kobanê geboren und wuchs in Minbic auf. Mit dem gesellschaftlichen Aufbruch in Rojava beteiligte sie sich am Aufbau des konföderalen Demokratiemodells, das die Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien ab 2012 als authentischen Gegenentwurf zum unipolaren und homogenen Verständnis von Nationalstaat ins Leben gerufen hat. Seitdem hat sich die autonome Selbstverwaltung mit ihren Grundpfeilern Basisdemokratie, Ökologie, Frauenemanzipation, Schutz und anteilige Beteiligung von Minderheiten und religiöse Toleranz in der multiethnischen Region bewährt und unter friedlicher Einbindung der Bevölkerung auch weiter verbreitet.

Eksar Ehmed wirkte hieran maßgeblich mit. Der Zivilrat würdigt sie als „unschätzbar wichtiges Antriebsrad im Getriebe der Revolution“, die sich der Organisierung der Gesellschaft und im Besonderen der Frauen gewidmet habe. Sie führte Ausbildungsprogramme für Frauen ein, die ihnen bisher nicht verfügbare wirtschaftliche Möglichkeiten eröffneten, baute Frauenkooperativen mit auf, und gründete das Wirtschaftskomitee des Frauenausschusses beim Zivilrat von Minbic. „Zu ihren obersten Prinzipien gehörte die Stärkung der Frau in allen Lebensbereichen“, betont der Zivilrat. „Wir werden sie unendlich vermissen.“

Eksar Ehmed war verheiratet und Mutter von sechs Kindern.