YPJ: Wir werden die Revolution verteidigen

Die Generalkommandantur der YPJ hat anlässlich des Welt-Kobanê-Tages eine Erklärung abgegeben. Darin kündigen die Frauenverteidigungseinheiten an, „entschlossen und mit Eigenkraft die Revolution von Rojava und der Menschheit zu verteidigen“.

Als der sogenannte Islamische Staat (IS) am 13. September 2014 die nordsyrische Stadt Kobanê umzingelte und auf barbarische Weise angriff, trat der Name Kobanê plötzlich ins Zentrum der Weltöffentlichkeit. Gegen die „schwarze Pest“, leistete eine ganze Stadt mit all ihrer Existenz einen 134 Tage andauernden unbeugsamen Widerstand, an dessen Ende der Islamische Staat in Kobanê besiegt wurde.

Dass es in Kobanê um viel mehr als die Eroberung einer Stadt ging, wurde sehr schnell deutlich. Die Dialektik zwischen der Verteidigung Kobanês und dem Eintreten für universelle Werte der Menschheit verlieh dem Kampf sowohl einen globalen als auch symbolischen Charakter. Aus diesem Grund haben sich Menschen weltweit unter dem Motto ‚Überall ist Kobanê, überall ist Widerstand!‘ mit Kobanê solidarisiert und den 1. November zum Welt-Kobanê-Tag erklärt. Es waren Hunderttausende Menschen, die in allen fünf Kontinenten für die Revolution in Rojava und gegen den IS auf die Straßen gingen. Diese weltweite Solidaritätswelle leistete einen wichtigen Beitrag für die Befreiung der Stadt.

Anlässlich des heutigen Welt-Kobanê-Tages hat die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ (Yekîneyên Parastina Jin) eine Grußbotschaft veröffentlicht. Diese lautet:

„Zum Welt-Kobanê-Tag am 1. November beglückwünschen wir die gesamte Menschheit, die Völker des Mittleren Ostens und das Rückgrat des Widerstandes in Nordsyrien und Kobanê; das kurdische Volk. Wir gedenken in tiefem Respekt Arîn Mîrkan, Rêvan Kobanê, der internationalistischen Gefallenen Ivana Hoffmann, Sibel Bulut, Rıfat Horoz und all derer, die ihr Leben für die Befreiung Kobanês und die Revolution Nordsyriens ließen.

Kobanê-Widerstand hat globale Dimensionen

Der weltweite Tag für Kobanê hat die Menschheitsgeschichte geprägt. Von Indien bis Japan, von Pakistan bis nach Ecuador, Peru, Argentinien, Italien und Spanien haben die Völker der Welt das Ende der Angriffe des sogenannten Islamischen Staates gefordert. Demokratie- und Friedensbewegungen glaubten fest daran, dass der Widerstand von Kobanê den Anfang des Weltfriedens markiert und gingen mit der Maxime ‚Überall ist Kobanê, überall ist Widerstand!‘ überall auf die Straßen. Insbesondere der Widerstand der Frauen war richtungsweisend und bewirkte, dass der Kampf um Kobanê globale Dimensionen angenommen hat. Die gesamte Menschheit realisierte, dass es sich beim „IS“ um eine große Gefahr für uns alle handelt und solidarisierte sich überall mit dem Widerstand. Mit dem globalen Ausmaß des Kampfes für Kobanê ist auch die Revolution von Rojava gewachsen und zu einer Schöpferin großer Errungenschaften geworden. Hunderte internationalistische Freiwillige haben sich den Reihen der YPJ und YPG angeschlossen und mit großer Hingabe in Kobanê und Efrîn an vorderster Front gekämpft. Für die Verteidigung menschlicher Werte wandten sie sich der Revolution in Nordsyrien zu, wo viele von ihnen ihr Leben gelassen haben.   

Für den IS schlägt die letzte Stunde

Heute liegt der „IS“ in seinen letzten Zügen. Schritt für Schritt wird in Nordsyrien der Dreck der Dschihadisten beseitigt. Diese Schritte tätigen zu können war und ist jedoch nicht einfach. Die herrschenden Kräfte, allen voran die Türkei, agieren weiterhin als Unterstützer der Islamisten. Unter dem Scheingrund, für die Sicherheit Syriens zu handeln, werden schmutzige Pläne ausgehandelt, um den Dschihadisten Rückhalt zu bieten. Es hat sich gezeigt, dass diese Kräfte die Revolution in Syrien und Rojava entsprechend ihren eigenen Interessen lenken zu versuchen und den Willen der Völker zerschlagen wollen. Die letzten Angriffe des türkischen Staates auf Dörfer in Kobanê dienen als konkretes Beispiel für die Absichten in der Region. Obwohl die breite Öffentlichkeit über die Vorgänge bestens informiert ist, wird keine entsprechende Haltung eingenommen. Zweifellos stellt diese Tatsache eine Situation dar, die von den friedfertigen Völkern in Frage gestellt wird.

Entschlossen, die Revolution zu verteidigen

Wir Frauenverteidigungseinheiten leisten weiterhin entschlossen Widerstand gegen alle Angriffe. In diesem Sinne sind wir der Überzeugung, dass jede Person, die einen Kampf für die Freiheit leistet, seiner Verantwortung nachkommt. So wie die Welt im Kampf um Kobanê nicht schwieg und sich solidarisch zeigte, glauben wir, dass sie auch heute zur Verteidigung menschlicher Werte für die Revolution von Rojava und Syrien eintreten wird.

Mit dieser Überzeugung werden wir als YPJ alle Angriffe vereiteln. Mit Eigenkraft werden wir gemeinsam mit unserem Volk entschlossen die Revolution von Rojava und der gesamten Menschheit verteidigen. Unsere Verbundenheit gilt den Gefallenen von Kobanê, den Gefallenen Nordsyriens und den Gefallenen des Widerstandes von Efrîn. Wir gedenken ihrer mit tiefem Respekt und versprechen, zu siegen“.