Die Generalkommandantur der Frauenverteidigungseinheiten YPJ (Yekîneyên Parastina Gel) hat bekanntgegeben, dass die YPJ-Kämpferin Şêrin Silêman Murad (Nom de Guerre: Nûcan Cûma) im Widerstand gegen die türkische Invasion in Serêkaniyê (Ras al-Ain) gefallen ist. Serêkaniyê war eine der ersten Städte, die während der am 9. Oktober 2019 begonnenen türkischen Invasion in Nordsyrien angegriffen wurden. Zehn Tage wurde Widerstand gegen die zweitgrößte NATO-Armee geleistet, bis die Vereinbarung eines Waffenstillstandes – der von der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Hilfstruppen nie wirklich eingehalten wurde – den Rückzug der Demokratischen Kräfte Syrien (QSD) aus Serêkaniyê implizierte. Wann genau und unter welchen Umständen Murad ums Leben kam, ist allerdings unklar. Lange war nicht bekannt, ob die Kurdin in Gefangenschaft geriet oder im Kampf gefallen ist. Daher die verzögerte Bekanntmachung ihres Todes.

Şêrin Silêman Murad wurde in Girkê Legê (arab: al-Muabbada), einer mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnten Kleinstadt im Nordosten Syriens als Tochter einer patriotischen Arbeiterfamilie geboren. 2011 schloss sich Murad, die seit der ersten Stunde der Revolution von Rojava beiwohnte, den dortigen Frauenkampfverbänden an. Seit der Gründung der YPJ am 3. April 2013 galt sie als aktives Mitglied.

Die YPJ beschreiben Murad als eine selbstlose Frau, die ihren Überzeugungen mit Mut und Hingabe folgte. Sie habe ohne mit der Wimper zu zucken aufopfernd in den vordersten Reihen des Widerstands gekämpft, ihre Haltung zeuge von der Leidenschaft für die Revolution in den Herzen der Frauen Rojavas. „Unsere Freundin Nûcan ließ ihr Leben, um ihr Mutterland zu verteidigen. Es ist die würdevolle Haltung von patriotischen und freiheitsliebenden Frauen wie die ihrer, die uns zum Sieg führen wird. Wir erinnern uns an Nûcan und unsere anderen Freundinnen und Freunde, die im Kampf um Würde gefallen sind, mit größtem Respekt, tiefer Dankbarkeit und liebevollem Gedenken und sprechen ihren Angehörigen sowie den Völkern Nord- und Ostsyriens unser Beileid aus. Wir versprechen, unseren Widerstand solange fortzusetzen, bis wir die Ideale umgesetzt und all ihre Träume erreicht haben.”