YJK-E: Die Frauenrevolution in Efrîn verteidigen!

Der kurdische Frauenverband YJK-E ruft zu Demonstrationen am kommenden Samstag in Deutschland auf.

Am kommenden Samstag finden bundesweit in verschiedenen Städten Demonstrationen statt, zu denen der „Verband von Frauen aus Kurdistan in Deutschland“ YJK-E aufruft.

In dem vom kurdischen Frauenbüro CENÎ verbreiteten Aufruf heißt es:

„Vor zwei Wochen hat das türkische Militär mit Hilfe verbündeter islamistischer Milizen einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf Efrîn, den westlichen Kanton Rojavas in Nordsyrien, begonnen. Efrîn war lange Zeit eines der sichersten Gebiete in Syrien. Hierhin waren Hunderttausende Menschen vor dem Krieg aus anderen Regionen geflohen und wurden von der Bevölkerung Efrîns aufgenommen.

Der Angriff auf Efrîn ist ein Angriff patriarchaler Kräfte

Europäische Regierungen und Institutionen, die dazu geschaffen wurden, eine Wiederholung der Gräueltaten des zweiten Weltkriegs zu verhindern, schweigen zur Besatzung Efrîns oder sorgen sich, anstatt zu kritisieren. Denn sie sind Teil der patriarchalen Ordnung, die ihre Schwäche mit Bomben, Kriegen, Verträgen und Abkommen zu überspielen sucht. Sie haben kein Interesse daran, ihre Vormachtstellung abzugeben, Kriege und Unterdrückung zu beenden. Denn das hieße Macht und Reichtum mit denen zu teilen, von denen sie vorher gestohlen haben. Der Angriff auf Efrîn ist ein Angriff patriarchaler Kräfte auf jene Frauen, die sich ihnen nicht länger unterwerfen! Ein Angriff auf Frauen, die ihren Willen zur Freiheit und den Glauben an sich selbst wieder gefunden haben. Frauen, die lieber sterben, als sich irgendwelchen Machthabenden zu unterwerfen.

Keine militärische Aggression gegen die Türkei aus Efrîn

Erdoğan begründet seinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit der angeblichen Gefahr, die von Efrîn ausgehe. Doch von Efrîn ging nie eine militärische Aggression gegen die Türkei aus. Die wirkliche Gefahr, die von Efrîn ausgeht, ist die, dass dort Menschen ihrem Traum von einem freien Leben folgen! Der Angriff auf Efrîn ist auch ein Angriff auf unsere Träume und Hoffnungen. Was wir hier nicht einmal mehr zu träumen wagten, ist in Efrîn und der Demokratischen Föderation Nordsyriens Wirklichkeit geworden. Sie bauen gesellschaftliche Strukturen auf, in denen die verschiedenen Kulturen friedlich zusammenleben können und Frauen sich durch eine selbstbestimmte, autonome Organisierung aus ihrer Unterdrückung befreien.

Der Kampf der Frauen von Efrîn ist auch unser Kampf

Lasst uns alle gemeinsam wie die Menschen in Efrîn aufstehen und das scheinbar Unmögliche wagen! Lasst uns über uns selbst hinaus wachsen und die Revolution von Rojava auch hier zum Erblühen bringen! Wir rufen alle Frauen dieser Erde, Feministinnen, Demokrat*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen und alle antipatriarchalen, antikapitalistischen, antiimperialistischen Kräfte auf, diesen Kampf gegen Vertuschung, Faschismus und Feminizid zu unterstützen und sich an den Demonstrationen am 3. Februar mit der eigenen Farbe, eigenen Transparenten und Ideen zu beteiligen.“

Die kurdische Frauenbewegung ruft in folgenden Städten zu Demonstrationen auf:

Hamburg, um 14.30 Uhr, Beatlesplatz / Reeperbahn (Bündnisdemonstration)

Hannover, um 14.00 Uhr, Opernplatz

Kaiserlautern, um 14.00 Uhr, HBF

Oldenburg, um 14.30 Uhr, HBF

Stuttgart, um 15.00 Uhr, Lautenschlagerstraße

Dortmund, um 14.00 Uhr, HBF / Cinestar

Bonn, um 14.00 Uhr, HBF

München, um 14.00 Uhr, Stachus-Platz

Kaiserslautern, um 14.00 Uhr, HBF

Darmstadt, um 12.00 Uhr, Luisenplatz

Berlin, um 15.00 Uhr, Alexanderplatz

Nürnberg, um 14.00 Uhr, Aufseßplatz