YJA Star gedenken Gefallener
Die Guerillakommandantin Gulçiya Gabar und die Kämpferin Pelşîn Newroz sind vor vier Jahren bei einem Angriff des türkischen Staats in Gare gefallen.
Die Guerillakommandantin Gulçiya Gabar und die Kämpferin Pelşîn Newroz sind vor vier Jahren bei einem Angriff des türkischen Staats in Gare gefallen.
Das Hauptquartier der YJA Star (Verbände freier Frauen) hat die Namen von zwei Gefallenen bekannt gegeben. Gulçiya Gabar und Pelşîn Newroz sind vor vier Jahren bei einem Angriff des türkischen Staats in Çemankê in der südkurdischen Region Gare ums Leben gekommen. Gulçiya Gabar war Mitglied des Kommandorats der YJA Star und HPG (Volksverteidigungskräfte), der Angriff erfolgte durch die Denunziation lokaler Kollaborateure. „Unsere große Kommandantin Gulçiya hat mit der apoistischen Ideologie das freie Leben kennengelernt und ihr Leben danach vollständig dem freien Leben unseres Volkes und der kurdischen Frauen gewidmet. Sie ist durch die Denunziation lokaler Kollaborateure und Agenten bei dem auf einen Völkermord abzielenden türkischen Kolonialstaat gefallen“, teilen die YJA Star mit und sprechen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Die Kommandantur des zentralen Hauptquartiers der Frauenguerilla erklärt, dass die Gefallenen gerächt werden und der Feind zur Rechenschaft gezogen wird.
Zur Identität der Gefallenen machen die YJA Star folgende Angaben:
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Codename: Gulçiya Gabar |
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Codename: Pelşîn Newroz Vor- und Nachname: Gulistan Orçun Geburtsort: Mersin Namen von Mutter und Vater: Selime – Abdullah Todestag und -ort: 29. April 2019 / Gare |
Gulçiya Gabar
Gulçiya Gabar ist in Midyad in der Provinz Mêrdîn geboren und in einer patriotischen Familie in einer multikulturellen Umgebung aufgewachsen. 1992 schloss sie sich mit Freund:innen aus ihrer Kindheit der PKK an. In den knapp drei Jahrzehnten ihres revolutionären Lebens kämpfte sie in den Gebieten Gabar, Besta, Herekol, Kato und Colemêrg in Botan sowie in Amed, Kobanê, Erzîrom, Garzan und Gare. Sie trat der Bewegung in der Zeit der Volksaufstände (Serhildan) in Nordkurdistan bei und trug zur Entstehung der Frauenarmee und der Entwicklung der Frauenbewegung bei. Die YJA Star bezeichnen ihren Lebenslauf als ein Kampfmanifest. Mit ihrer Arbeit, ihrer Sorgfalt, ihrem Mut und ihrer Disziplin sei Gulçiya Gabar zu einer führenden Kommandantin geworden. Zuletzt war sie in der Kommandantur des Hauptquartiers der YJA Star tätig und konnte mit ihrer ideologischen und organisatorischen Erfahrung ihre militärischen Fähigkeiten als Kommandantin zur Geltung bringen.
„Hevala Gulçiya war eine freie Frau, die ihre eigenen Grenzen überwand. Sie war eine mutige Kommandantin, die sich bei der Überwindung ihrer Grenzen und der Erkenntnis über ihre eigene Stärke nicht selbst verlor. Sie beteiligte sich auf allen Ebenen, vom Kommando einer Manga bis zur Kommandantur des zentralen Hauptquartiers. Dabei verlor sie unter keinen Bedingungen ihre Schlichtheit, Bescheidenheit und Persönlichkeit. In ihr keimten die natürlichen Maßstäbe der Liebe und die Anziehungskraft der Freiheit. All das hat sie auch uns gelehrt“, so die Kommandantur der YJA Star. Gulçiya Gabar habe unvergessliche Spuren hinterlassen und sei als führende Kommandantin der Frauenarmee in die Geschichte der kurdischen Befreiungsbewegung eingegangen.
Pelşîn Newroz
Pelşîn Newroz hat sich nach dem IS-Angriff auf Kobanê dem bewaffneten Widerstand angeschlossen und ab 2015 aktiv in Rojava gegen die Islamisten gekämpft. Nach der Erfüllung ihrer Aufgabe in Nordsyrien kam sie in die Medya-Verteidigungsgebiete und wurde Guerillakämpferin. Die Stärke der Frauenarmee und des Willens von Frauen in den Bergen übten großen Einfluss auf ihre weitere Entwicklung aus. Sie betrachtete es als wesentliche Aufgabe, eine freie Frau zu sein. Dafür bildete sie sich unentwegt weiter und nahm mit großem Enthusiasmus am Guerillaleben teil. Sie war eine herzliche und fröhliche Persönlichkeit und weckte mit ihrer Haltung Vertrauen. Zuletzt arbeitete sie in den Strukturen des Hauptquartiers der YJA Star.