Walpurgisnacht und Gedenken in Marburg

Auch in Marburg folgten Frauen dem Aufruf der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ und „Women Defend Rojava“ und führten eine kleine Aktion zur Walpurgisnacht durch.

Auch in Marburg sind Frauen dem Aufruf der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ und „Women Defend Rojava“ gefolgt und haben eine kleine Aktion zur Walpurgisnacht durchgeführt. Mit Kerzen und Texten wurde den Frauen aus der Region gedacht, die als Hexen beschuldigt und verbrannt wurden. Hierfür sind bunte Windlichter gebastelt und an verschiedenen Orten in der Stadt aufgestellt worden. Die Frauen wählten Orte in Marburg aus, die in der Verfolgung und Vernichtung der Frauen damals eine Rolle gespielt haben.

„Die Kerzen für Maria Katharina Weicker (Tod in Haft 1692), Elisabeth Leutherin (Schicksal unbekannt 1596) und eine Kerze ‚unbekannt’ stellvertretend für all die Frauen, deren Namen nicht genannt sind und die wir nicht kennen, an die wir aber auch denken. Weitere Lichter stehen vor der Universitätskirche. Dieser Ort soll die Rolle der Kirchen in der Hexenverfolgung symbolisieren. Dort stehen die Lichter für: Frau Wirwetzen (verbrannt 1517), Katharina Staudinger (verbrannt 1656) und Frau Strieber (Schicksal unbekannt 1655)”, erklärte eine Teilnehmerin. Weitere Lichter stehen auf der Brücke in den Marburger Stadtteil Weidenhausen. Er ist einer der ältesten Stadtteile und viele Angeklagte und Betroffene Frauen lebten dort. Die Lichter von Elisabeth Kempferin (Landesverweis 1596), Christine Morgen (hingerichtet 1652) und Hans Sang (15-jähriger Junge, enthauptet und verbrannt 1631).

„Wir möchten mit dieser Aktion, nicht nur an die Opfer der Hexenverfolgung gedenken, sondern auch an alle anderen Frauen* damals und heute, auf der ganzen Welt, die unter dem Patriarchat leiden, unterdrückt und ermordet wurden”, sagten die Aktivistinnen.