Türkische Kampfhubschrauber bombardieren Dêrelûk
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen Guerillagebiete in Südkurdistan trotz eines von der PKK angekündigten Waffenstillstands weiter fort.
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen Guerillagebiete in Südkurdistan trotz eines von der PKK angekündigten Waffenstillstands weiter fort.
Die Türkei setzt ihre Angriffe gegen Guerillagebiete in Südkurdistan weiter fort – trotz eines von der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) angekündigten Waffenstillstands. Wie die Nachrichtenagentur Roj News mit Verweis auf die christliche Friedensinitiative Community Peacemaker Teams (CPT) berichtet, haben Kampfhubschrauber der türkischen Armee in der Nacht zu Sonntag den Berg Linkî bei Dêrelûk bombardiert. Verletzt worden sei niemand, sagte CPT-Sprecher Kamaran Osman, zumindest sei darüber nichts bekannt.
Die nächtlichen Angriffe auf den Linkî-Berg am Rande von Dêrelûk setzten laut Osman gegen 1:00 Uhr Ortszeit ein. Dem Menschenrechtler zufolge gingen sie von der türkischen Armee aus und dauerten etwa 45 Minuten. Die Guerilla habe auf den Beschuss im Rahmen der „legitimen Selbstverteidigung“ reagiert.
CPT: Acht Angriffe seit Öcalan-Aufruf
Bei den Ortsansässigen brach aufgrund der Explosionen und Schussgeräusche Panik aus, erklärte Osman weiter. Er kritisierte, dass türkische Kampfhubschrauber ohne Rücksicht auf die Bevölkerung im Tiefflug über zivilem Siedlungsgebiet grundlose Attacken verübten. Den Daten des CPT zufolge habe die Türkei seit dem Aufruf Abdullah Öcalans für eine Auflösung seiner Partei PKK und Niederlegung der Waffen am letzten Donnerstag mindestens acht Angriffe gegen Gebiete in der Kurdistan-Region des Irak verübt.
Militärstraße bis zum Zap
Dêrelûk (auch Deralok) ist eine Gemeinde etwa 15 Kilometer östlich der Kleinstadt Amêdî und gehört verwaltungstechnisch zum Gouvernement Duhok. Die ganze Region beherbergt eine Reihe türkischer Stützpunkte und Kontrollposten, die Ausgangsbasis der Angriffe auf Guerillagebiete sind. Im keine zehn Autominuten nordwestlich vom Zentrum Dêrelûks entfernten Dorf Guherzê bauen türkische Besatzungstruppen zudem seit letztem Jahr an einer neuen Militärstraße in die für die Guerilla strategisch wichtige Zap-Region. In dem Ort waren am 21. Februar drei Mitglieder der Volksverteidigungskräfte (HPG) in einen tödlichen Hinterhalt einer paramilitärischen Spezialeinheit der türkischen Armee geraten.