Sara Tolhildan in Qileban beerdigt

Die bei einem Angriff auf eine Polizeistation in Mersin gefallene Guerillakämpferin Sara Tolhildan (Dilara Ürper) ist im engsten Familienkreis in ihrer Geburtsstadt Qileban beerdigt worden. Die Angehörigen mussten sich ausweisen und wurden durchsucht.

Die gefallene Guerillakämpferin Sara Tolhildan (Dilara Ürper) ist in ihrer Geburtsstadt Qileban (tr. Uludere) in der nordkurdischen Provinz Şirnex beerdigt worden. Der Leichnam war am Dienstag von den türkischen Behörden freigegeben und von Familienangehörigen aus dem gerichtsmedizinischen Institut in Mersin abgeholt worden. Die Überführung nach Qileban fand unter strenger Aufsicht der türkischen Sicherheitskräfte statt. Zur Beisetzung auf dem Çeman-Friedhof wurden nur Familienmitglieder zugelassen. Die Trauernden wurden einzeln auf ihre Personalien überprüft und durchsucht. Nach der Bestattung wurde die Familie daran gehindert, Verwandte in Qileban zu besuchen. Die Sicherheitskräfte forderten die Angehörigen auf, den Landkreis umgehend zu verlassen.

 

Sara Tolhildan ist am 26. Oktober bei einem Angriff auf eine polizeiliche Einrichtung in Mersin ums Leben gekommen. Sie hatte sich 2009 der Guerilla angeschlossen, um gegen den türkischen Kolonialismus und das Patriarchat zu kämpfen, und war Mitglied der Sondereinheit Hêzên Taybet. Im Februar 2021 war sie eine der ersten Guerillakämpfer:innen, die das von der türkischen Armee mit Chemiewaffen angegriffene Camp Siyanê in Gare betrat. Bei dem Angriff kamen 14 Kämpfer durch Giftgas ums Leben, auch zwölf Gefangene, die den türkischen Sicherheitskräften angehörten, und ein vorübergehend Verhafteter aus Südkurdistan wurden bei dem Angriff getötet. Sara Tolhildan wurde von dem Giftgas, das sich immer noch im Lager hielt, verletzt.

Der Angriff in Mersin, den Sara Tolhildan zusammen mit Rûken Zelal (Emel Feremez Hisên) aus Qamişlo durchführte, war eine professionell geplante Fedai-Aktion, die ein großes Echo in der Türkei hervorrief.