SARA stellt Aktionsprogramm zum Welttag der Suizidprävention vor

Die Organisation SARA zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hat ihr Aktionsprogramm zum Welttag der Suizidprävention am 10. September vorgestellt. Neben Workshops stehen auch öffentliche Theateraufführungen zur Sensibilisierung der Gesellschaft an.

Die Organisation SARA zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hat im nordostsyrischen Qamişlo ihr Aktionsprogramm zum Welttag der Suizidprävention am 10. September vorgestellt. Neben Workshops und Flyeraktionen, die im Großraum von Kobanê, Hesekê und Qamişlo in Zusammenarbeit mit psychologischen Beratungsstellen umgesetzt werden, stehen auch öffentliche Theateraufführungen von „Kevana Zêrîn” an, der Kulturbewegung der Frauen aus Nord- und Ostsyrien. Die Veranstaltungen in diesem Jahr tragen das Motto „Sie hat sich nicht selbst getötet, ihr habt sie getötet“, „Führe deinen Kampf lebend“ und „Eine Minute kann dein ganzes Leben verändern“.

In den Autonomiegebieten Nord- und Ostsyriens wurden laut Recherchen von SARA seit Jahresbeginn sechzehn Selbsttötungen erfasst. Nach Angaben von Sozan Hisên aus dem Vorstand der Organisationen waren diese Personen zwischen 18 und 35 Jahre alt, ein Großteil weiblich. Weltweit sterben jedes Jahr ungefähr 800.000 Menschen durch Suizid. Um die Öffentlichkeit auf die weitgehend verdrängte Problematik der Suizidalität aufmerksam zu machen wird alljährlich der Welttag der Suizidprävention veranstaltet. Dieser Aktionstag wurde von der International Association for Suizide Prevention (IASP) und der Weltgesundheitsorganisation WHO das erste Mal für den 10. September 2003 ausgerufen.

Die WHO begründet die Ausrufung dieses Aktionstages damit, dass Suizid eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt darstelle. Jährlich würden mehr Menschen durch Suizid sterben als durch alle Kriege zusammen. Der Aktionstag soll die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass Suizid ein enormes Problem der modernen Welt darstellt. Damit könnten Warnsignale früher erkannt und Berührungsängste mit diesem Thema reduziert werden. Die Zahl von 800.000 Suiziden pro Jahr wird dabei nur als Spitze eines Eisbergs betrachtet. Denn auf jeden vollendeten Suizid kommen 20 Suizidversuche. Etwa drei von vier Fällen ereignen sich in ärmeren Staaten.