Proteste in Brüssel und Straßburg gegen die Heuchelei Europas

In Brüssel und Straßburg finden am Mittwoch Proteste gegen den türkischen Angriffskrieg und die europäische Politik der Heuchelei statt. Aufgerufen dazu hat der Frauenverband YJK-E.

In einem Aufruf zu den heutigen Protesten in Straßburg und Brüssel erklärt der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E), dass die Angriffe vor allem das politische Überleben der AKP/MHP-Regierung sichern sollen und die Besatzungs- und Vernichtungspolitik gegen die Kurdinnen und Kurden einem bewährten Konzept folgen, um mit nationalistischer Propaganda bei der bevorstehenden Wahl in der Türkei Stimmen für sich zu gewinnen. Das Ziel der Angriffe, vor denen sowohl die NATO als auch die EU und die USA die Augen verschließen, sei die Vernichtung der Kurden. Die Beteiligung der südkurdischen PDK an den militärischen Angriffen gegen den legitimen Befreiungskampf des kurdischen Volkes und die bisher erzielten Errungenschaften dieses Kampfes sowie die stillschweigende Billigung der türkischen Besatzung durch die irakische Regierung zeige den Zerfall des irakischen Staates.

Alles bisher Erreichte steht im Visier

Weiter heißt es in dem Aufruf: „Darüber hinaus weisen die Versuche des iranischen Staates, Verbündete zu finden und seinen Einfluss im Nahen Osten zu erweitern, darauf hin, dass die Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete sich auf Rojava und den gesamten Nahen Osten ausweiten werden. Dieses Konzept der Vernichtung und Verleugnung wurde im Schatten des Ukraine-Krieges entwickelt. Dieser Krieg zielt auch darauf ab, Erdogan, der politisch schon fast am Ende war, wieder eine führende Rolle in der Diplomatie zu verschaffen und sein Image in der internationalen Öffentlichkeit und Politik zu verbessern. Es ist auch ein Versuch, das Image und die Rolle, die die USA durch Trump verloren haben, wiederzuerlangen und sich erneut als Welthegemonie zu präsentieren. Es ist absehbar, dass der Dritte Weltkrieg im Nahen Osten, den Abdullah Öcalan vorausgesagt hat, nicht dem Ersten und Zweiten Weltkriegen ähneln wird, sondern von diesen Mächten gezielter betrieben wird. Es ist auch bekannt, dass eines der Hauptziele der Angriffe in diesem Krieg die Kurdinnen und Kurden sind.

Es wird versucht, ein Konzept zu entwickeln, um die Errungenschaften des kurdischen Freiheitskampfes im Laufe der Geschichte, insbesondere in den letzten fünfzig Jahren, zu zerstören und einen Völkermord zu begehen. Als das kurdische Volk, das seinen Kampf seit Jahren vergrößert und Angriffe wie diese ins Leere laufen ließ, müssen wir jetzt stärker und organisierter handeln, unsere eigenen Errungenschaften verteidigen und diese heuchlerische Politik vereiteln. Wie wir alle wissen, führen die USA und NATO-Mitgliedstaaten diese Angriffe an. Das kurdische Volk und die Guerilla haben in den letzten zwei Jahren enormen Widerstand gegen den Krieg geleistet, der durch den Einsatz der von der NATO entwickelten Waffen geführt wurde, insbesondere durch den Rückgriff auf die neuesten chemischen Waffen. Wir, die in Europa lebenden kurdischen Frauen, müssen als Kurdinnen mit organisierten und starken Aktionen gegen die Hauptquelle dieser Angriffe, die USA und die europäischen Staaten protestieren, die die drei Affen beim Massaker gegen die Kurd:innen spielen. Die Guerilla leistet Widerstand in den Bergen, Abdullah Öcalan leistet Widerstand auf Imrali und wir als kurdisches Volk müssen zeigen, dass wir bis zum Ende kämpfen werden, indem wir auf die Straße gehen. Vor diesem Hintergrund sollten sich alle an der Protestaktion der kurdischen Frauenbewegung in Europa vor dem Europäischen Parlament beteiligen.“

Zu den Protestaktionen werden Kurdinnen und Kurden aus ganz Europa erwartet.