PKK gedenkt Guerillakämpferin Viyan Soran

Vor 15 Jahren hat sich die Guerillakämpferin Viyan Soran aus Protest gegen das Vernichtungskonzept gegen das kurdische Volk und der damit einhergehenden Isolation auf Imrali selbst verbrannt. Die PKK erinnert an sie.

Am 1. Februar 2006 hat sich Viyan Soran aus Protest gegen das Vernichtungskonzept gegen das kurdische Volk und der damit zusammenhängenden Isolation Abdullah Öcalans in Heftanîn selbst verbrannt. Die Guerillakämpferin, die auch unter dem Namen Viyan Caf/Jaff bekannt war und bürgerlich Leyla Wali Hussein hieß, wurde 1981 im südkurdischen Silêmanî geboren. Mit 16 Jahren schloss sie sich dort der kurdischen Bewegung an, als Tochter einer patriotischen Familie, die sich an den Volksaufständen gegen das irakische Baath-Regime beteiligt hatte. Trotz ihres jungen Alters übernahm Viyan Soran relativ schnell Verantwortung in den höchsten Führungsgremien der Befreiungsbewegung, gehörte neben der Frauenguerilla YJA-Star auch den Volksverteidigungskräften HPG an und war Mitglied im Parteirat der PAJK sowie im Wiederaufbaukomitee der PKK.

Der Akt der Selbstverbrennung ist eine der extremsten Formen des politischen Protests. Abdullah Öcalan und die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) haben diese Aktionsform wiederholt kritisiert, unterstreicht die PKK in einer Gedenkbotschaft anlässlich des 15. Todestags von Viyan Soran. „Dennoch war es ein historischer Akt, der uns alle zu einem noch aktiveren Widerstand gegen das Isolations- und Folterregime auf Imrali und gegen diejenigen aufrufen sollte, die dem kurdischen Volk seine Rechte und Freiheiten vorenthalten. Vorausschauend, hingebungsvoll und selbstlos erinnerte uns Hevala Viyan daran, dass ein freies Leben nicht möglich ist, solange die Mauern von Imrali nicht durchbrochen werden. In diesem Sinne gilt sie uns als Wegbereiterin der Offensive ‚Zeit für Freiheit‘.“

„Wir müssen die eingefrorenen Herzen und Seelen unserer Klassengesellschaft auftauen“ – Viyan Soran

Viyan Soran orientiere sich an den Gedanken Abdullah Öcalans, dass die Befreiung der Frau zum Ausgangspunkt des Freiheitskampfes gemacht werden müsse und die Revolution in Kurdistan eine Frauenrevolution sei. Sie führte einen vielseitigen und aktiven Kampf gegen die in weiten Teilen der südkurdischen Gesellschaft tief verwurzelten patriarchalen Strukturen und die durch feudale Lebens- und Besitzverhältnisse gekennzeichnete Mentalität, wonach Frauen die unterste gesellschaftliche Einheit bildeten. „Viyan Soran ist die Pionierin der Frauenrevolution Südkurdistans. Sie erschuf eine Persönlichkeit, die auch heute eine grundlegende Rolle bei der Überwindung der von Männern dominierten Mentalität und Politik im Mittleren Osten und der Schaffung eines freien Lebens und einer freien Gesellschaft spielt. Wir werden uns stets in Liebe, Respekt und Dankbarkeit an sie erinnern.”